Adecco steigert Umsatz und Gewinn deutlich

Patrick De Maeseneire

Adecco-CEO Patrick De Maeseneire.

Glattbrugg – Der Personalvermittler Adecco hat Umsatz und Gewinn im ersten Quartal deutlich gesteigert. Vor allem das Geschäft mit Industriearbeitern läuft weiter rund und die Wachstumsraten sind trotz hoher Vorjahresbasis deutlich zweistellig.

Für die nächsten Monate erwartet der Konzern eine anhaltend gute Nachfrage und bestätigt entsprechend die bestehende mittelfristige Zielsetzung. Der Umsatz stieg im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2011 um 24% auf 4,92 Mrd EUR, organisch waren es +18%. Die Währungen hatten einen positiven Einfluss von 4% auf den Umsatz. Im dritten und im vierten Quartal des letzten Jahres war der Konzern jeweils organisch um 17% gewachsen. Die Bruttomarge fiel im Berichtsquartal um 60 Basispunkte auf 17,4%, auf organischer Basis waren es -80 Basispunkte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das Temporär- und das Outplacement-Business hatten hier vor allem einen negativen Einfluss.

Operativer Cashflow deutlich gesunken
Die Kosten (SG&A) stiegen insgesamt um 14%, organisch aber waren es nur 6%. Die Anzahl Mitarbeiter (FTE) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 4%, gegenüber dem Vorquartal blieb sie aber stabil. Das Netz an Geschäftsstellen nahm im Vorjahresvergleich organisch um 1% oder 40 Einheiten zu. Zum Ende des Quartals beschäftigte Adecco 32’000 Vollzeitangestellte in über 5’500 Geschäftsstellen. Der EBITA konnte um 53% auf 172 Mio EUR gesteigert werden, die operative Marge erreichte 3,5% (+70 BP). Der Reingewinn legte gar um 77% auf 100 Mio EUR zu. Deutlich zurück ging mit 22 Mio EUR (VJ 66 Mio) der operative Cash flow, die Nettoschulden per Ende Quartal stiegen gegenüber Ende 2010 um gut 50 Mio auf 806 Mio EUR.

Schätzungen der Analysten leicht übertroffen
Damit hat Adecco die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) tendenziell leicht übertroffen. Diese rechneten mit einem Umsatz von 4,82 Mrd, einem EBITA von 172 Mio und einem Reingewinn von 92 Mio EUR. «Das Wachstum im Bereich Professional Staffing ist ermutigend, aber vor allem das Industrie-Geschäft bewegt unser starkes Umsatzwachstum», wird CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert. Die zwei grössten Märkte in Frankreich und den USA seien weiter robust gewachsen, in Deutschland, Italien und den Niederlanden sei das Geschäft «ausserordentlich» gewachsen, deutlich über dem Marktwachstum. Zudem seien Japan und Grossbritannien/Irland im ersten Quartal zu positivem organischem Wachstum zurückgekehrt.

Umsatz in Frankreich steigt um ein Viertel
In wichtigsten Markt Frankreich nahm der Umsatz in der Berichtsperiode um 23% auf 1,41 Mrd EUR zu, beim operativen Ergebnis ergab sich ein Plus von 37% auf 37 Mio EUR. In der Region Nordamerika stieg der Umsatz um 31% auf 921 Mio EUR, zu konstanten Währungen waren es +28%. Das operative Ergebnis erreichte hier einen Wert von 34 (VJ 21) Mio EUR. Bezüglich Aussichten gibt sich der Konzern relativ optimistisch. Das Wachstum im März lag auf adjustierter Basis bei 17%, dies trotz hoher Vergleichsbasis, wie es heisst. Der April sei etwas tiefer gewesen, auch hier war die Vergleichsbasis sehr hoch. Aufgrund der engen Kontakte mit Kunden gehe man in den nächsten Monaten weiter von einer guten Nachfrage aus, da die Flexibilität bei den Kunden weiter die oberste Priorität sei.

Fokus weiterhin auf striktem Pricing und Kostkontrolle
Speziell im gegenwärtigen Umfeld mit moderaten Wachstumsraten der Wirtschaft in den meisten Ländern wollten die meisten Unternehmen auf plötzliche Wechsel in der Nachfrage sehr flexibel reagieren können. Adecco selbst glaubt weiter an eine Erholung, die sich während des ganzen Jahres 2011 kaum positiv auf die Arbeitslosigkeit auswirken wird. Man sei aber zuversichtlich, dass dieses Umfeld attraktive Wachstumsmöglichkeiten biete. Adecco will den Fokus aber weiter auf striktes Pricing und Kostkontrolle lege. Die Akquisition von Spring sei vollständig abgeschlossen, diejenige von MPS weiter als der Plan. Deshalb sieht sich Konzern auf «gutem Weg», das mittelfristige EBITA-Margenziel von «über 5,5%» zu erreichen. (awp/mc/upd/ss)

Exit mobile version