Adval Tech erleidet 2020 einen Gewinneinbruch

Adval Tech erleidet 2020 einen Gewinneinbruch
René Rothen, CEO Adval Tech. (Copyright: Adval Tech)

Niederwangen – Der Autozulieferer Adval Tech hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Schuld ist die Vollbremsung der Autoherstellung im ersten Semester, weil wegen Corona viele Werke geschlossen werden mussten.

Insgesamt fiel die Gesamtleistung um 21,3 Prozent auf 140,8 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag bekannt gab. Die Coronapandemie habe die Auto- und die Autozulieferindustrie mitten in einem schwierigen Transformationsprozess hart getroffen. In Deutschland beispielsweise seien im ersten Halbjahr 2020 so wenige Fahrzeuge gebaut worden wie zuletzt im Jahr 1975.

Der Betriebsgewinn EBIT tauchte auf 6,7 Millionen Franken. Das ist ein Rückgang von 34,4 Prozent. Unter dem Strich schrumpfte der Reingewinn um die Hälfte auf 4,3 Millionen Franken.

Immerhin ist das eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Sommer: Zur Jahresmitte hatte sich der Konzern mit grösster Mühe gerade so in den schwarzen Zahlen halten können. Die deutliche Steigerung im zweiten Semester auf allen Ebenen stimme Adval Tech zuversichtlich, schrieb das Unternehmen weiter.

Neue Aufträge gewonnen
Trotz schwierigem Umfeld habe Adval Tech auch im vergangenen Jahr neue, vielversprechende Aufträge gewonnen. Im Bereich Metall konnte die im Frühling 2018 gestartete Zusammenarbeit mit einem grossen europäischen Premium-Autohersteller weiter ausgebaut werden.

So erhielt Adval Tech zusätzliche Bestellungen für Strukturteile, die 2022 in Produktion gehen sollen. An den Standorten in Deutschland und Ungarn werden ab 2022 beispielsweise Metallteile für einen Elektro-Sportwagen sowie für eine Elektro-Limousine produziert, wie es weiter hiess.

Auch im Bereich Kunststoff habe Adval Tech in den vergangenen Jahren Akquisitionserfolge erzielt, die einzelne Standorte über Jahre auslasten würden. Beispiele dafür seien die Produktion von Kühlerjalousie-Baugruppen für verschiedene Autohersteller in Ungarn sowie mehrere Aufträge für die Produktion in Mexiko.

Allerdings seien aufgrund der dramatischen Entwicklungen im Markt mehrere Produktionsstarts verschoben worden, die für das erste Halbjahr 2020 vorgesehen gewesen seien, schrieb Adval Tech. Trotz Pandemie habe man dank intensiveren Verkaufsanstrengungen weitere neue Aufträge geholt. In Mexiko und China beispielsweise wird Adval Tech zusätzliche sicherheitsrelevante Bauteile aus Kunststoff für den Fahrzeug-Innenraum herstellen.

Verzicht auf Prognosen für 2021
Der Personalbestand sank nur leicht. Ende Jahr hatte Adval Tech 1’105 Mitarbeiter. Das sind 74 weniger als ein Jahr zuvor.

Für das laufende Jahr verzichtet die Gruppe auf konkrete Voraussagen für die Gesamtleistung und den EBIT. Denn die Wirtschaft und insbesondere die Autoindustrie seien durch das Coronavirus nach wie vor in vielen Bereichen weltweit stark beeinträchtigt. «Die mittel- und langfristigen Auswirkungen dieser Krise sind noch nicht abschätzbar», schrieb Adval Tech. (awp/mc/pg)

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