Adval Tech im Halbjahr noch knapp in der Gewinnzone

Adval Tech im Halbjahr noch knapp in der Gewinnzone
René Rothen, CEO Adval Tech. (Copyright: Adval Tech)

Niederwangen – Der Autozulieferer Adval Tech hat im ersten Halbjahr 2020 im Umfeld der Corona-Pandemie einen starken Umsatzrückgang erlitten, sich aber unter dem Strich knapp in den schwarzen Zahlen gehalten. Auf einen konkreten Ausblick für das zweite Halbjahr bzw. das Gesamtjahr 2020 verzichtet das Unternehmen weiterhin.

Konkret lag die Gesamtleistung in der Periode von Januar bis Juni 2020 noch bei 61,5 Millionen Franken. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019 ist das ein Rückgang um gut ein Viertel, im Vergleich zur entsprechenden Vorjahrsperiode sogar von 36 Prozent.

Noch knapp schwarze Zahlen
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT erreichte noch 1,3 Millionen Franken und der Reingewinn 0,05 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Das vergleicht sich mit Vorjahreszahlen von 6,3 Millionen bzw. 4,2 Millionen Franken. Die EBIT-Marge erreichte noch 2,1 nach 6,6 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Über den Erwartungen
Die Zahlen sind deutlich besser als zum Teil geschätzt. Research Partners als einer der wenigen Analysten-Häuser, die Adval Tech genauer verfolgen, etwa hat mit einem klaren Verlust auf EBIT- und Reingewinnstufe gerechnet. «Mit gezielten Massnahmen ist es Adval Tech gelungen, auch unter diesen schwierigen Vorzeichen ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen und die Liquidität jederzeit sicherzustellen», heisst es dazu vom Unternehmen in der Mitteilung.

Die Corona-Pandemie habe die Automobil- und Automobilzulieferindustrie aber hart getroffen – und dies mitten in einem weitreichenden Transformationsprozess. In Deutschland beispielsweise seien im ersten Halbjahr 2020 so wenige Fahrzeuge gebaut worden wie zuletzt im Jahr 1975. Und die Neuzulassungen seien um rund ein Drittel zurückgegangen. Wie bereits früher gemeldet musste Adval Tech an mehreren Standorten die Produktionsaktivitäten vorübergehend herunterfahren. In Niederwangen und im deutschen Endingen etwa wurde lediglich auf einem minimalen Produktionsniveau gearbeitet.

Stellenabbau wird nicht ausgeschlossen
Für den weiteren Ausblick gibt sich das Unternehmen angesichts der anhaltend grossen Unsicherheiten im Zusammenhang mit Corona, aber auch wegen der der umfassenden Umwälzungen in der Automobilindustrie vorsichtig. Sehr viele Projekte in der Automobilindustrie, die Adval Tech bereits gewonnen habe, seien verschoben worden. Dank der Einführung von Kurzarbeit und der temporären Einstellung von Produktionsaktivitäten habe man einen Stellenabbau «bisher erfolgreich vermeiden» können.

«Für das zweite Halbjahr 2020 kann Adval Tech die Notwendigkeit eines Restrukturierungsprogrammes und den Abbau von Stellen aber nicht ausschliessen», heisst es. Entsprechend verzichtet das Unternehmen weiterhin auf konkrete Voraussagen für die Gesamtleistung und den EBIT im Jahresabschluss 2020.

Die Gesundheit und die Sicherheit der Mitarbeitenden sowie die Lieferfähigkeit für die Kunden hätten weiterhin höchste Priorität, heisst es weiter. Zudem setze man auch in der aktuell herausfordernden Situation «alles daran, die Liquidität der Gruppe jederzeit sicherzustellen». (awp/mc/pg)

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