Adval Tech kehrt operativ zu schwarzen Zahlen zurück

Adval Tech kehrt operativ zu schwarzen Zahlen zurück
René Rothen, CEO Adval Tech. (Copyright: Adval Tech)

René Rothen, CEO Adval Tech (Copyright: Adval Tech).

Niederwangen – Das Technologieunternehmen Adval Tech hat im ersten Halbjahr 2012 den Umsatz gesteigert und mit dem Betriebsgewinn auf Stufe EBIT den Turnaround geschafft. Während der starke Franken sich in der Rechnung weiterhin negativ bemerkbar machte, stützten Kostensenkungsmassnahmen. Der Reinverlust erhöhte sich dennoch, denn einmalige Kosten für Produktionsverlagerungen in China belasteten. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat das Unternehmen, das sich derzeit in einer Umbauphase befindet, bestätigt.

Die Gesamtleistung steigerte Adval Tech in der Berichtsperiode leicht auf 144,9 Mio CHF nach 143,4 Mio im Vorjahr und der Nettoumsatz wuchs um 1,2% auf 133,5 Mio. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) erhöhte sich um einen Viertel auf 9,9 Mio und der EBIT lag mit 0,7 Mio im Plus, nachdem im Vorjahr noch ein Betriebsverlust von 1,7 Mio ausgewiesen werden musste. Aufgrund des ausserordentlichen Restrukturierungsaufwands in China im Umfang von 1,6 Mio erhöhte sich der Reinverlust auf 7,7 Mio nach 7,1 Mio.

Adval Tech befindet sich im Umbau: Wie bereits kommuniziert legt die Gruppe den Fokus auf den Formenbau sowie auf ausgewählte Aktivitäten im Komponentengeschäft. Für den Bereich Rotationssymmetrische Metallteile (Automobilindustrie) und das Komponentengeschäft in der Medizinaltechnik sucht Adval Tech Kooperationsmöglichkeiten. Derzeit führe das Management dafür konkrete Gespräche mit Interessenten, heisst es weiter.

Wachstum im Komponentengeschäft
Im Rahmen des Umbaus hatte der Verwaltungsrat die Organisation vereinfacht und die bisherigen Divisionen neu in die beiden Segmente Components (Serienteile) und Molds (Formen) aufgeteilt. Bei den Metall- und Kunststoffteilen lag die Gesamtleistung im ersten Halbjahr mit 110,8 Mio CHF leicht über dem Vorjahresniveau von 109,6 Mio, der EBITDA verbesserte sich auf 7,0 Mio nach 2,6 Mio. Dabei sei im Rahmen einer Strukturbereinigung der chinesische Standort in Xiamen geschlossen worden. Von Oktober bis Januar wird die Produktion ins Werk Suzhou verlagert und die Kunststoff-Komponentenfertigung von Adval Tech in China dort konzentriert.

Das Segment Molds musste im Halbjahr einen Rückgang der Gesamtleistung auf 37,2 Mio CHF nach zuvor 40,6 Mio hinnehmen. Der EBITDA fiel mit 2,3 Mio um einen Viertel tiefer aus. Der Rückgang sei in erster Linie auf die Verluste der AWM Mold Tech AG im aargauischen Muri zurückzuführen. Dort seien deshalb weitere Sparmassnahmen eingeleitet worden, die ab Juli 2012 greifen werden. Umsatz und Gewinn der deutschen FOBOHA GmbH seien dagegen nach wie vor erfreulich.

AWM soll in Zukunft schrittweise in die Organisation der FOBOHA integrieren werden. Zudem werde AWM künftig am Standort Muri im Auftrag von FOBOHA Formen produzieren. Um weitere Synergien zu nutzen, werde die Gruppe gegen Ende Jahr die beiden Formenbaustandorte Schanghai und Suzhou ebenfalls in Suzhou zusammenlegen. Damit will Adval Tech weitere Sparpotenziale realisieren.

Prognose bestätigt – EBIT-Turnaround im Jahr 2012 erwartet
Im laufenden Geschäftsjahr 2012 rechnet die Gruppe weiterhin mit einem positiven EBIT und einem besseren Unternehmensergebnis als im Vorjahr. Die Massnahmen zu den Kosteneinsparungen seien bereits zu einem gewissen Teil wirksam. Der ganze Effekt trete aber erst im dritten Quartal ein, so die Mitteilung. Auch das im April kommunizierte, aber ambitiöse Umsatzziel bekräftigt Adval Tech: Die Gruppe erwartet 2012 ein Wachstum der Gesamtleistung von 4% bis 7%.

Der vollständige Halbjahresabschluss wird am 29. August publiziert. (awp/mc/upd/ps)

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