Freiburg – Die Aevis Victoria-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2017 insbesondere dank der Übernahme der Genfer Klinik Beaulieu mehr umgesetzt. Das operative Ergebnis konnte nicht ganz so deutlich verbessert werden und so ging die Marge zurück. Aevis will im laufenden Jahr weiter wachsen und über Sparmassnahmen profitabler werden. Den Aktionären wird eine zum Vorjahr unveränderte Dividende vorgeschlagen.
Der Gesamtumsatz der im Healthcare-Bereich und in der Luxushotellerie tätigen Gruppe stieg im Berichtsjahr deutlich um knapp 12% auf 663,1 Mio CHF. Dies sei hauptsächlich auf die verbuchten Einnahmen der Ende 2016 übernommenen und im vergangenen Jahr erstmals über zwölf Monate konsolidierten Genfer Klinik Beaulieu zurückzuführen, teilt Aevis am Donnerstag mit. Der Nettoumsatz (ohne Arzthonorare) wird mit 582,5 Mio CHF (517,1 Mio) angegeben.
Marge geht zurück
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA steigerte Aevis weniger deutlich als den Umsatz um 6,4% auf 79,4 Mio CHF. Es kletterte somit nicht wie vorgesehen über die 100-Mio-Schwelle. Die operative Marge nahm um 0,8 Prozentpunkte ab und lag am Ende bei 13,6%. Unter dem Strich hat sich Reingewinn mehr als halbiert, er betrug noch 1,13 Mio CHF. Dabei hätten auf der einen Seite Buchgewinne aus zwei Veräusserungen das Ergebnis mit gut 10 Mio begünstigt. Gleichzeitig fiel aber die Steuerbelastung deutlich höher aus als noch 2016.
Den Aktionären will Aevis eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 0,55 CHF je Aktie auszahlen, wie es weiter heisst.
Wachstum in allen Bereichen
Die Gesundheitssparte Swiss Medical Network hätten bis auf die Privatklinik Lindberg alle Einheiten ein positives operatives Ergebnis erzielt. Über die Einführung neuer IT-Lösungen sollen die Kosten weiter gesenkt werden. Der Umsatz nahm 2017 um 12,5% auf 586,0 Mio CHF zu, dies bei einer Marge auf Stufe EBITDAR von 18,9%.
Die Luxushotels von Victoria-Jungfrau Collection erzielten einen Nettoumsatz von 64,3 Mio CHF, was einem Anstieg von 6,0% entspricht. Dank einer Zunahme des durchschnittlichen Zimmerpreises von 7% auf 397 CHF sei auch die operative Marge auf 19,1% angewachsen, so Aevis. Dies sei trotz der Umbauten im Eden au Lac in Zürich im Oktober und dem Palace in Luzern im November erreicht worden.
Im Segment Immobilien, bestehend aus Liegenschaften in den Bereichen Gesundheitswesen sowie Hotellerie, betrugen die Mieteinnahmen 58,4 Mio CHF nach zuvor 51,2 Mio, der operative EBITDAR nahm um 12,2% zu. Im Segment würden weitere strategische Überlegungen evaluiert, um Wert für die Aktionäre zu schaffen, so Aevis.
Profitabilität steigern
Im laufenden Geschäftsjahr will Aevis weiter wachsen. Geplant ist ein Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich. Dabei sei man daran, eine Reihe möglicher Übernahmen zu prüfen, das Umfeld dafür sei günstig. Die Gruppe will überdies auf der Kostenseite Verbesserungen erreichen und so die Profitabilität «signifikant verbessern». (awp/mc/pg)