Antoine Hubert, Verwaltungsratsdelegierter Aevis Victoria. (Foto: Aevis)
Freiburg – Die im Healthcare-Bereich und in der Luxushotellerie tätige Aevis Victoria hat im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz gesteigert, unter dem Strich aber deutlich weniger verdient. Am Umsatzziel für das laufende Jahr hält das Unternehmen fest. Auch am mittelfristigen Rentabilitätsziel wird nicht gerüttelt.
Aevis Victoria steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um 8,2% auf 291,0 Mio CHF, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die Luxushotelgruppe Victoria-Jungfrau Collection (VJC) im Vorjahr erst ab dem zweiten Quartal konsolidiert wurde. Vollständig übernommen wurde das Unternehmen in diesem Sommer; in der Folge wurde Aevis in Aevis Victoria umbenannt.
Weniger ausländische Patienten
Die grösste Sparte Genolier Swiss Medical Network, die inzwischen aus 15 Kliniken besteht, zählte im ersten Halbjahr zwar mehr Schweizer Patienten, aber weniger aus dem Ausland. Dies wird in der Mitteilung unter anderem mit den Sanktionen gegen Russland sowie einem intensiveren Wettbewerb im Medizintourismus begründet. Ausserdem hätten sich die Tarifänderungen für ambulante Leistungen (Tarmed) sowie die Fallpauschalen (DRG) negativ ausgewirkt.
Die Luxushotelgruppe Victoria-Jungfrau Collection, die aus vier Fünfstern-Häusern besteht, steigerte zwar die Anzahl Gäste, zählte aber weniger Übernachtungen. Ausserdem sei der durchschnittliche Zimmerpreis um 2,8% auf 345 CHF gesunken. Seit April hätten sich die Resultate aber sukzessive verbessert, und in den Sommermonaten habe die Nachfrage deutlich über dem Durchschnitt gelegen, betont das Unternehmen.
Das dritte Standbein Swiss Healthcare Properties, eine auf medizinisch genutzte Liegenschaften spezialisierte Immobiliengesellschaft, erzielte im ersten Semester 17% höhere Mieteinnahmen. Alle 29 Liegenschaften seien voll vermietet, heisst es dazu.
Tieferer Gewinn
Weniger gut sehen die Gewinnzahlen von Aevis Victoria aus. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA nahm um 8,6% auf 33,0 Mio CHF ab, die entsprechende Marge verschlechterte sich auf 11,3% von 13,4%. Es habe sich unter anderem die erstmalige Konsolidierung der Hotelaktivitäten für das erste Quartal negativ ausgewirkt; das erste Quartal sei für die Hotellerie traditionell das schwächste.
Unter dem Strich schrieb das Unternehmen mit einem Reingewinn von 0,07 Mio CHF (VJ 2,8 Mio) nur knapp schwarze Zahlen. Das Management begründet dies auch mit dem höheren Finanzaufwand aufgrund der getätigten Investitionen, Akquisitionen und der Ausgabe von drei Anleihen.
Unveränderte Ziele
Für das Gesamtjahr 2015 geht Aevis unverändert davon aus, einen Umsatz von rund 600 Mio CHF zu erwirtschaften. Mittelfristig wird weiterhin eine EBITDA-Marge von über 20% angepeilt. Diese Margensteigerung solle mit der Optimierung der bestehenden Einheiten sowie einer Diversifikation der Geschäftsfelder erreicht werden.
Das Margenziel bedinge eine Free-Cashflow-Marge von rund 10%, worauf eine Ausschüttungsquote von rund 30% angewendet werden solle, heisst es zudem. (awp/mc/pg)