AFG rechnet nach Verlust mit Verbesserung im zweiten Halbjahr
Rudolf Graf, CEO ad interim AFG Arbonia-Forster. (Foto: AFG)
Arbon – Die AFG Arbonia-Forster-Gruppe rechnet nach einem Verlust im ersten Semester mit einer Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte. Das Management geht davon aus, dass sich der Rückstand zu den gesetzten Zielen bis Jahresende teilweise aufholen lässt, heisst es in einer Medienmitteilung am Donnerstag.
Bereits am 21. Juli hatte das Unternehmen Eckdaten zum ersten Halbjahr vorab publiziert und nun mit den definitiven Zahlen bestätigt. Im weitergeführten Geschäft erlitt AFG einen Nettoverlust von 2,6 Mio CHF, dies nach einem Gewinn im Vorjahr auf vergleichbarer Basis von 2,9 Mio. Der operative Gewinn EBIT fiel auf 5,8 Mio CHF von zuvor 18,4 Mio zurück. Neu wurde auch der EBITDA mit 25,7 Mio angegeben und damit um 32% tiefer als im Vorjahr. Der Umsatz sank bereinigt um Währungs-, Devestitions- und Akquisitionseffekt leicht um 0,4% auf 447,0 Mio. In der Bilanz wird die zum Verkauf stehende Oberflächensparte nicht mehr berücksichtigt.
Probleme beim Umbau des Konzerns
Als Gründe für die Entwicklung wurden «unbefriedigende» Umsätze im ersten Halbjahr in allen Divisionen genannt, hiess es bereits im Juli. Die Margen seien unter Druck gekommen und Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit den laufenden sowie den abgeschlossenen Devestitionen und Akquisitionen hätten zusätzlich auf das Ergebnis gedrückt. Insgesamt benötige der Umbau zum Kompetenzzentrum für Hülle und Raum mehr Zeit als ursprünglich gedacht. Vor allem in den Heimmärkten Schweiz und Deutschland erweise sich die Steigerung der Marge als «grosse Herausforderung».
Trotz erschwerter Rahmenbedingungen hat AFG in der Division Gebäudetechnik einen gegenüber dem Vorjahr höheren Umsatz von 216 Mio CHF (VJ 209 Mio) und ein unveränderter EBIT von 16,1 Mio erzielt. Die Division Gebäudehülle musste insbesondere im Fenstermarkt Schweiz beim Umsatz und beim EBIT einen Rückschlag hinnehmen: Der Umsatz der Sparte sank auf 163 Mio (167 Mio), der EBIT fiel mit 0,9 Mio in den Verlustbereich (+6,9 Mio).
Auch die Division Gebäudesicherheit sei hauptsächlich wegen Engpässen in der Türenproduktion mit einem Umsatz von 66,3 Mio CHF (70,9 Mio) und einem EBIT von 2,7 Mio (6,4 Mio) unter den Erwartungen und hinter den Vorjahreszahlen zurückgeblieben. Die Resultate des ausgegliederten, zum Verkauf stehenden Geschäfts Oberflächentechnologie sind in diesen Kennzahlen nicht mehr berücksichtigt.
Seit dem 1. Juli 2014 gehört die Business Unit Klima- & Lüftungstechnik zur Division Gebäudetechnik. Dazu zählt auch das im Juni übernommene italienische Unternehmen Sabiana.
Beschleunigung im zweiten Halbjahr erwartet
Im zweiten Halbjahr rechnet AFG aufgrund eingeleiteter Massnahmen mit einer Umsatzsteigerung und Verbesserungen auf der Kostenseite, doch werde der EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche das vergleichbare Ergebnis aus dem Vorjahr voraussichtlich nicht erreichen.
Die Konzernleitung hab auf diese herausfordernden Entwicklungen reagiert und komme den länderspezifischen, preissensitiven Produktnachfragen mit einer verstärkten Fokussierung auf die Entwicklung und Produktion von neuen Produkten nach. Diese werden die Umsatzentwicklung aller Business Units sukzessive und nachhaltig positiv beeinflussen, heisst es weiter. Für die vollständige Entfaltung der eingeleiteten Massnahmen brauche es mehr Zeit als ursprünglich geplant.
Eine qualitative Guidance zum Reinergebnis nennt das Unternehmen nicht. (awp/mc/ps)