Airopack: Verzugsfälle gegen die Hauptkreditvereinbarungen eingetreten
Baar – Beim Kosmetikverpackungshersteller Airopack ist die Geldnot gross: Am Vortag (31. Januar) seien Verzugsfälle gegen die Hauptkreditvereinbarungen eingetreten, teilte das Unternehmen am Freitag in einem Communiqué mit.
Bei den bisherigen Gesprächen mit den grossen Kreditgebern habe man bis jetzt keine umfassende Refinanzierung oder Rekapitalisierung der Gruppe erreicht. Immerhin sei eine Vereinbarung getroffen worden, dass die grossen Kreditgeber vorübergehend auf die Durchsetzung ihrer Sicherheitsmassnahmen verzichten würden, solange die intensiven Gespräche in den nächsten Tagen weitergeführt würden.
Die anhaltende Liquiditätsknappheit lasse jedoch Zweifel an der weiteren Handlungsfähigkeit der Airopack Gruppe aufkommen. Airopack werde die Gespräche mit seinen relevanten Anspruchsgruppen fortsetzen. Der Verwaltungsrat erwarte, in Kürze weitere Details bekannt geben zu können.
Erhebliche Buchhaltungsmängel
Vor zwei Wochen hatte Airopack die Aktionäre mit dem Auffliegen von erheblichen Buchhaltungsmängeln geschockt. Die Firma hatte den Umsatz zu hoch ausgewiesen, wie der Wirtschaftsprüfer PwC in einer Untersuchung festgestellt hatte.
PwC geht davon aus, dass Airopack den Umsatz des ersten Semester 2018 um 4 bis 5 Millionen Euro nach unten korrigieren muss. Im Halbjahr hatte Airopack einen Umsatz von 14,8 Millionen Euro und einen Verlust von 23,5 Millionen ausgewiesen. Zudem erachten es die Wirtschaftsprüfer als notwendig, bestimmte Verkaufs- und Buchhaltungspraktiken aus der Vergangenheit noch vertieft zu untersuchen.
In der Folge werde das Ergebnis im Jahr 2018 werde deutlich unter den Erwartungen ausfallen, hatte Airopack vor zwei Wochen gewarnt. Die Gewinnschwelle im operativen Ergebnis auf Stufe EBITDA dürfte nun frühestens im ersten Halbjahr 2020 (bisher 2018) erreicht werden kann. Airopack schreibt bereits seit Jahren rote Zahlen. (awp/mc/ps)