Aktienfokus: Charles Vögele nach CEO-Abgang unter Druck
Zürich – Die Aktien von Charles Vögele kommen am Freitag nach dem überraschenden Abgang von CEO Frank Beeck unter Druck. Nach gerade einmal einem Jahr wirft der Firmenchef das Handtuch und verlässt das Bekleidungsunternehmen aufgrund von Meinungsverschiedenheiten betreffend der operativen Führung. Die Suche ist eingeleitet und die Ziele sowie die Strategie hätten Bestand, heisst es vom Unternehmen. Wann ein neuer CEO gefunden wird, ist aber noch völlig offen.
Gegen 9.50 Uhr fallen die Titel um 3,9% auf 14,70 CHF. Das Volumen ist mit bisher gut 10’000 gehandelten Stücken bei einem durchschnittlichen Tagesvolumen von gut 21’000 Aktien sehr rege. Der Gesamtmarkt (SPI) steht mit 0,2% leicht im Plus.
ZKB: «Überraschender Abgang»
Die ZKB zeigt sich vom plötzlich leeren Chefsessel überrascht. «Etwas mehr Konstanz in der CEO-Position wäre wünschenswert», kommentieren die Analysten. Auch Vontobel-Analyst Rene Weber äussert sich wenig begeistert. «Der Weggang von Frank Beeck, der gerade die Neupositionierung gestartet hat, kommt überraschend und die Formulierung der Meinungsverschiedenheiten über die operative Führung sorgt für noch mehr Unsicherheit über den Turnaround», so der Experte. Vertrauen in die angepeilte Trendwende werde jedenfalls nicht generiert und er rät weiterhin dazu, die Aktie zu meiden.
Sarasin: «Track record» schwach
Für Sarasin war Beeck zu kurz CEO, als das er eine positive oder negative Marke hätte setzen können. Negativ sei nun allerdings, dass sich Vögele erneut mit internen Problemen beschäftigen müsse anstatt den Fokus auf die dringend benötigte Wiedererlangung operativer Stärke lenken zu können. Ein wiederholter Chefwechsel bedeute Unruhe für die Belegschaft, schreibt Patrick Hasenböhler. Das Unternehmen stehe unter Druck, der Umsatz müsse erhöht werden um die Zukunft zu sichern. Der «track record» sei aber schwach – in den vergangenen zehn Jahren sei es Vögele nur zweimal gelungen, höhere Umsatzzahlen zu vermelden. (awp/mc/ps)