Zürich – Die Titel von Meyer Burger stehen am Montag in der Eröffnung deutlich unter Druck. Der Solarzulieferer hat vorbörslich Zahlen kommuniziert, die deutlich unter den Erwartungen ausgefallen sind, ausserdem hat er eine Kapitalerhöhung für Ende April angekündigt. Laut Analysten dürfte letzteres zu einer starken Verwässerung führen.
Die Titel zeigen sich am Montag im frühen Handel sehr volatil und notieren um 09.45 Uhr in einem festen Gesamtmarkt 4,1% tiefer bei 6,72 CHF (Bisheriges Tagestief 6,52, Tageshoch 6,79 CHF). Gehandelt ist bereits fast ein durchschnittliches Tagesvolumens der letzten Wochen.
Analysten hatten keine guten News erwartet. Die ZKB etwa schreibt in einem Kommentar, Meyer Burger habe erwartungsgemäss ein schlechtes Jahr hinter sich. Und 2013 werde wie erwartet ebenfalls keine grosse Erholung bringen, der Ausblick liege sogar noch deutlich unter dem Konsens. Die lange verneinte Kapitalerhöhung werde nun doch nötig und solle dem Unternehmen etwas mehr Spielraum verschaffen. Als Folge dürfte eine starke Verwässerung resultieren.
Konsolidierungs- und Insolvenzwelle trifft nun auch China
Die Bank Vontobel meint, die Performance und der Ausblick würden die trübe Stimmung auf dem Solarmarkt widerspiegeln. Die Konsolidierungs- und Insolvenzwelle treffe nun auch China. Wenngleich Meyer Burger in den kommenden zwölf Monaten nicht gefährdet sei, dürfte die Durststrecke anhalten, auch wenn das Management 2013 mit erheblichen Anstiegen beim Auftragseingang rechne. Zur Kapitalerhöhung berechnet die Bank, dass zum aktuellen Kurs (Best Case) 21,4 Mio bzw. 45% neue Aktien emittiert würden. Es sei hier jedoch mit einem Abschlag zu rechnen.
«Tiefe Nacht» bei Meyer Burger
Die Bank Notenstein spricht gewohnt blumig von «tiefer Nacht» bei Meyer Burger. Der Zahlenkranz sei auf den ersten Blick wenig elektrisierend. Die nun doch noch angekündigte Kapitalerhöhung zur Stärkung des gebeutelten Solarkonzerns dürfte somit kaum überraschen und sei vom Markt bereits seit längerem befürchtet worden. Ein möglicher Lichtblick könnten die Investoren allerdings in der sich gemäss Meyer Burger abzeichnenden Markterholung und damit im besseren Ausblick für den Auftragseingang sehen, was im Hinblick auf die anstehende Kapitalerhöhung sicher willkommen wäre.
Die Aktien werden bei ZKB und Vontobel mit ‹Marktgewichten› bzw. ‹Hold› eingestuft. Die Unsicherheit bleibe hoch und man rate nach wie vor abzuwarten, so etwa die Analysten von Vontobel. (awp/mc/ps)