Zürich – Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch Group können am Donnerstag von positiven Uhrenxportdaten kaum profitieren. Experten sprechen zwar von einer überraschend guten Wachstumsbeschleunigung in der Schweizer Uhrenindustrie im April, allerdings seien die Vorjahreswerte auch etwas tiefer gewesen als dies in den vergangenen Monaten der Fall war.
Ausserdem belaste die Sorge vor einer Wachstumsabschwächung in China. Bis um 09.45 Uhr notieren Richemont mit 0,7% tiefer auf 53,10 CHF, Swatch Group verlieren 0,5% auf 418,40 CHF. Derweil steigt der Gesamtmarkt (SMI) leicht um 0,11%. Aufgrund der tiefen Vorjahresbasis sei bei den April-Daten der Schweizer Uhrenexporte mit einer Wachstumbeschleunigung gerechnet worden, sagte ein Analyst. Das Wachstum sei etwas über den Erwartungen ausgefallen. Allerdings habe Richemont bereits in der vergangenen Woche über die Umsatzentwicklung im April berichtet. Die heutigen News hätten daher eine eher untergeordnete Bedeutung.
Entwicklung in Japan verblüfft
Die Exporte nach den Emerging Markets seien erneut erfreulich und auch Europa und USA hätten sich gut entwickelt, so der Analyst weiter. Am meisten verblüfft habe jedoch die Entwicklung in Japan, wo die Uhrenexporte im Monat nach der schweren Erdbeben- und Tsunami-Katastrope um 44% zulegten. Im Luxusgütersektor sorgten sich die Anleger derzeit vor einer Wachstumsabschwächung in China, meinte ein Händler. China dürfte weitere Massnahmen zur Bekämpfung der Inflation ergreifen, was sich negativ auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken werde. Dies erkläre teilweise auch die rückläufige Kursentwicklung beim britischen Luxusgüterhersteller Burberry. Die Aktien sinken um rund 2% obwohl Burberry am Donnerstag gute Geschäftszahlen präsentiert hat. (awp/mc/ss)