Zürich – Die Aktien von Charles Vögele ziehen am Montag im Morgenhandel massiv an. Grund dafür sind Medienspekulationen über eine möglicherweise kurz bevorstehende Übernahme. So hat die Zeitung «Sonntag» berichtet, das Investoren ein Übernahmeangebot vorbereiten würden. Als Quelle nannte das Blatt dabei «Investorenkreise».
Bis gegen 11 Uhr klettern Charles Vögele um 1,85 CHF oder gut 12% auf 17,00 CHF; das bisherige Tageshoch liegt bei 17,65 CHF. Gehandelt ist bereits weit mehr als das Fünffache eines durchschnittlichen Tagesvolumens von gut 20’000 Stück in den vergangenen Wochen. Allerdings hatte das Papier im Zusammenhang mit dem Ende September bekanntgegebenen Abgang von CEO Frank Beeck markant nachgegeben. Auch das Rally des Schweizer Aktienmarktes insgesamt, welches im Juni seinen Anfang genommen hatte, machte der Titel nicht mit. Im Gesamtjahr resultierte bis Ende vergangener Woche, also ohne die heutigen Gewinne, ein Minus von knapp 18%.
Spanische Inditex-Gruppe als mögliche Käuferin?
Laut den «Investorenkreisen» des «Sonntag» handelt es sich beim Interessenten nicht um einen Finanzinvestor sondern um eine «international aufstrebende Modekette aus dem Süden Europas». Als Käufer kommt gemäss der Zeitung deshalb die spanische Inditex-Gruppe in Frage, welche Labels wie Zara, Massimo Dutti, Oysho, Stradivarius oder Bershka kontrolliere.
«Übernahmegerüchte ranken sich schon lange um Vögele»
Mit einer Übernahme käme der Käufer in den Besitz von 800 Standorten in der Schweiz sowie im Norden Europas. Der abrupte Abgang von CEO Beeck von vorletzter Woche ist gemäss den Überlegungen der Zeitung ein Zeichen, dass sich der Verwaltungsrat offenbar durchgerungen habe, den Verkauf von Charles Vögele vorzubereiten. «Übernahmegerüchte ranken sich schon lange um Vögele», hiess es unter Marktbeobachtern. Vor allem der Detailhandelskette Migros werden Kaufgelüste nachgesagt, weil sie rund ein Viertel an Vögele hält. Gemäss früheren Angaben von Migros ist das Engagement aber rein finanzieller und nicht strategischer Natur.
Bei Vögele war für eine Stellungnahme gegenüber AWP vorerst niemand erreichbar. (awp/mc/ps)