Basel – Die internationale Uhren- und Schmuckmesse Baselworld hat am Donnerstag offiziell ihre Tore geöffnet. Unter Trommelwirbeln von Basler Tambouren und Blitzlichtgewitter von Fotografen zerschnitt Bundesrat Alain Berset das Band.
In Begleitung der Organisatoren und der Polizei machte der Vorsteher des Departements des Inneren (EDI) einen Rundgang durch die Halle 1, wo sich die Messebauten der grössten Uhrenkonzerne befinden. Traditionellerweise eröffnet angesichts der Bedeutung des Salons für die Uhrenindustrie und für die Schweizer Wirtschaft ein Bundesrat die Baselworld.
Kaum ein anderer Sektor werde so stark mit der Schweiz in Verbindung gebracht wie die Uhrenindustrie, sagte Berset in seiner Rede. In der Uhrmacherei herrsche eine spezielle Arbeitsphilosophie, die für die Qualität verantwortlich sei. Dieses damit geschaffene Image hafte nicht nur der Uhrenindustrie an, sondern auch der Schweiz.
Die weltgrösste Uhren- und Schmuckmesse, die eine Woche dauert, feiert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Allerdings wirft die Krise in der Uhrenbranche ihre Schatten auf die Baselworld. Die Zahl der Aussteller an der Baselworld ist in diesem Jahr von 1500 auf 1300 gesunken. Im Februar hat die Uhrenindustrie bereits den 20. Monat in Folge weniger exportiert. Im Gesamtjahr 2016 verringerten sich die Ausfuhren um fast 10 Prozent.
Zuversicht für 2017
Allerdings macht sich pünktlich zur Baselworld bereits wieder Optimismus breit. Der Präsident des Schweizerischen Uhrenverbands (FH), Jean-Daniel Pasche, glaubt, dass einige Marken im laufenden Jahr die Verkäufe steigern werden. Die Schweizer Uhrenexporte gesamthaft dürften hingegen verzögert auf die steigende Nachfrage reagieren, sagte Pasche im Gespräch mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP.
«Die Trendwende bei den Exporten dürfte sich erst im Verlauf des Jahres langsam zeigen», sagte Pasche. Die Uhrenexporte reagierten um ein paar Wochen oder wenige Monate verzögert auf eine anziehende Nachfrage an den Absatzmärkten. «Zunächst braucht es steigende Verkäufe, bevor die Händler mehr Uhren bestellen», erklärte Pasche.
Immerhin gebe es bereits heute gewisse Anzeichen, die für eine Stabilisierung sprächen. So habe sich beispielsweise der Rückgang in der Exportstatistik in den Monaten Januar und Februar von 10 Prozent 2016 auf 8 Prozent abgeschwächt. Und die Uhrenexporte nach Festlandchina seien in den vergangenen Monaten jeweils gewachsen. «Wir erwarten nach wie vor eine Stabilisierung der Uhrenexporte im Jahr 2017», bekräftigte der Verbandspräsident früher in diesem Jahr gemachte Prognosen.
Zudem versprüht Swatch-Chef Nick Hayek Zuversicht für das laufende Jahr. An der Bilanzmedienkonferenz sprach er von möglichen Umsatzzuwächsen von bis zu 10 Prozent. Seit Jahresbeginn habe sich insbesondere in Asien die Nachfrage erfreulich entwickelt. Auch im Nahen Osten und in einigen europäischen Ländern zögen die Märkte spürbar an. (awp/mc/ps)