Genf / Fort Worth – Der auf Augenbehandlungen spezialisierte und an der Schweizer Börse kotierte US-schweizerische Konzern Alcon wurde im Schlussquartal 2022 von Sonderaufwendungen ausgebremst. Operativ lief es besser und der Konzern will auch 2023 zulegen.
Alcon steigerte den Umsatz von Oktober bis Dezember um 1 Prozent auf 2,16 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am späten Montagabend mitteilte. Dabei hat sich auch die Profitabilität etwas verbessert: Die operative Kernmarge nahm um 0,1 Prozentpunkte auf 16,3 Prozent zu.
Die ausgewiesene Marge sackte jedoch um 7,5 Prozentpunkte auf noch 1 Prozent ab. Das operative Ergebnis betrug gerade noch 21 Millionen Dollar. Der Verlust pro Aktie im vierten Quartal betrug 0,20 Dollar.
Neben Währungseinflüssen macht Alcon Kosten für Rechtsstreitigkeiten, steigende Transformationskosten sowie akquisitions- und integrationsbedingte Ausgaben und erhöhte Investitionen in Forschung und Entwicklung geltend. Insgesamt fiel ein Betrag von 332 Millionen Dollar an.
Wachstum geht zurück
Die frühere Novartis-Tochter ist aber auch langsamer gewachsen als in den Quartalen zuvor. Für das gesamte Jahr weist die Gesellschaft nämlich ein deutlich höheres Umsatzplus von 5 Prozent auf 8,65 Milliarden Dollar aus. Zuletzt hatte Alcon einen Wert von 8,5 bis 8,7 Milliarden in Aussicht gestellt.
Nach Sparten betrachtet gelang Alcon im Geschäft mit Gerätschaften für die Augenchirurgie ein Wachstum von 7 Prozent auf 5,05 Milliarden Dollar. Mit Kontaktlinsen lief es nicht ganz so rund: Die Verkäufe der Sparte Vision Care stiegen um 3 Prozent auf 3,61 Milliarden.
Unter dem Strich schrieb Alcon nach deutlich höheren Gewinnsteuern einen Reingewinn von 335 Millionen US-Dollar, nach einem Überschuss von 376 Millionen im Jahr zuvor. Den Kerngewinn je Aktie beziffert Alcon auf 2,24 US-Dollar.
Hohe Steueraufwendungen
Für den tieferen Gewinn macht Alcon nicht zuletzt auch Steueraufwendungen für ein sogenanntes «Advance Pricing Agreement» zwischen den Steuerbehörden der Schweiz und den USA verantwortlich. Die Aufwendungen betreffen die Geschäftsjahre 2019 bis 2022.
Trotz etwas tieferem Gewinn sollen die Aktionärinnen und Aktionäre eine höhere Ausschüttung erhalten. An sie will der Konzern eine um 1 auf 21 Rappen erhöhte Dividende auszahlen.
Wachstum erwartet
Alcon werde sich in 2023 auf die Beschleunigung von Innovationen und auf Wachstum konzentrieren, wird Konzernchef David Endicott in der Mitteilung zitiert.
Der Alcon-Chef geht von einem Umsatz in der Höhe von 9,2 bis 9,4 Milliarden Dollar aus und einer operativen Kernmarge von 19,5 bis 20,5 Prozent. Der bereinigte Gewinn pro Aktie solle 2,55 bis 2,65 Dollar erreichen. (awp/mc/ps)