Aletsch Bahnen setzen mit Projekt «Eggishorn 2025» auf die Zukunft
Bettmeralp – Die Aletsch Bahnen AG lanciert ein neues Bau-Projekt fürs Eggishorn. Die Verantwortlichen präsentieren die Details zu den herausfordernden Bauten auf bis zu über 2‘869 m.ü.M.
Im Dezember 2019 haben die Aletsch Bahnen gemeinsam mit der Matterhorn Gotthard Bahn und PostAuto den ÖV-Hub in Fiesch inklusive der neuen Gondelbahn Fiesch-Fiescheralp lanciert. Nun folgt die nächste strategisch wichtige Etappe: Die Seilbahn von der Fiescheralp aufs Eggishorn wird durch eine neue moderne Anlage ersetzt. In der Bergstation auf dem Eggishorn entsteht ein komplett neues Restaurant sowie Raum für die Gletscherinszenierung.
Die neuen Bauten auf dem Eggishorn ersetzen die bestehenden Anlagen und vermögen dabei mehreren Ansprüchen zu genügen: sie sind maximal in die natürliche Landschaft eingebettet und so fortschrittlich und zukunftsorientiert konzipiert, um mit dem abschmelzenden Permafrost umgehen zu können und den Gästen einen Mehrwert zu bieten. Die Verantwortlichen der Aletsch Bahnen AG planen das notwendige Plangenehmigungsverfahren anfangs Sommer 2023 zu starten. Zuständig ist das Bundesamt für Verkehr (BAV).
Neue Infrastruktur fügt sich harmonisch in die Natur-Landschaft ein
Der Grosse Aletschgletscher ist UNESCO Welterbe «Swiss Alps Jungfrau-Aletsch» und durch das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) geschützt. Der Aussichtspunkt Eggishorn ist Teil des Unesco-Gebietes; die geplanten Bauten kommen knapp ausserhalb des BLN-Perimeters zu stehen. Die neuen Gebäude sind optimal in diesen landschaftlich sensiblen Ort eingebunden. Sie sind weniger auffällig und bieten eine deutliche Verbesserung gegenüber den heutigen, voluminösen, aus den 1960er- und 1980er-Jahren stammenden Bauten. Auf eine Einhausung der Station, die zu grossem und weitherum sichtbarem Volumen führen würde, wird verzichtet. Die auf dem Eggishorn reichlich vorhandene Sonnenergie soll genutzt werden.
Neue Seilbahn mit technischer Innovation
Die neue Seilbahn der Fa. Garaventa AG besteht aus einer Pendelbahn mit zwei Kabinen. Diese wird ab November 2025 mehr Gäste transportieren können als ihre heutige Vorgängerin. Ein Novum weist die technische Ausgestaltung der Bahn auf: Um während den Revisionszeiten der Anlage eine höhere Verfügbarkeit zu haben, kann auch nur eine der beiden Kabinen auf den Weg geschickt werden. Und damit der Schnee im Winter nicht den morgendlichen Betriebsstart verzögert, können beide Kabinen in der Talstation auf der Fiescheralp «parkiert» werden. Nicht zuletzt kommt die Bahn ohne Einfahrtsstütze aus, liegt doch die heutige Stütze im rutschintensiven Geländebereich.
Die Fundationen von Station und Restaurantgebäude werden nach speziellem geotechnischem Konzept dafür sorgen, dass kein intensiver Unterhalt wegen dem abschmelzenden Permafrost mehr nötig ist. Die zusätzliche Abdeckung soll gar den Permafrostbereich mindestens erhalten.
Neues Restaurant architektonisch inspiriert vom Aletschgletscher
Das Architekturbüro Bauatelier 12 aus Visp liess sich für die Architektur des neuen Restaurants vom Grossen Aletschgletscher inspirieren. Konkret vom Konkordiaplatz. Hier fliessen die drei Firnströme zusammen: der Grosse Aletschfirn, der Jungfraufirn und das Ewigschneefeld. Der Grosse Aletschgletscher entsteht durch den Zusammenfluss dieser 3 Firnströme. Das Architek-turbüro bildete mit dem Grundriss des Restaurants den Konkordiaplatz mit den drei zufliessen-den Firnströmen ab. Das Gebäude ist darüber hinaus, einem Alpstall nachempfunden, recht flach und länglich gehalten. Das Restaurant weist eine Kapazität ähnlich der heutigen Baute auf, hinzu kommt eine Terrasse mit fantastischem Blick auf den Gletscher. (mc/pg)