Baar – Allreal, die Immobiliengesellschaft mit eigener Generalunternehmung, hat im ersten Halbjahr 2016 dank Verkaufsgewinnen und konstanter Profitabilität im Drittgeschäft das Ergebnis gesteigert. Die Leerstandsquote ging zurück. Aufgrund des tieferen Projektvolumens der Generalunternehmen sank indes die erzielte Gesamtleistung.
Für das laufende Jahr erwartet Allreal derweil ein stabiles operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau. «Wir sind hier sehr gut unterwegs und alle Signale – auch nun nach acht Monaten – deuten darauf hin, dass ein Gewinn von 110 Mio CHF für das Gesamtjahr sehr realistisch ist», sagte Firmenchef Roger Herzog am Dienstag an der Bilanzpressekonferenz.
Gesamtleistung sinkt, Gewinn steigt
Aufgrund tieferer Projektvolumen im Bereich Generalunternehmung ging die Gesamtleistung von Allreal um 12% auf 348,9 Mio CHF zurück. Auch die Mieterträge im Bereich Immobilien sanken durch Verkäufe leicht um 2,3% auf 86,5 Mio. Allerdings sank auch der Liegenschaftsaufwand deutlich.
Auf Stufe EBIT verdiente Allreal indes auch dank Verkäufen mit 100,1 Mio CHF 7,4% mehr, der Gewinn stieg um 3,9% auf 61,4 Mio. Inklusive Neubewertungen lag der Gewinn bei 69,8 Mio, ein Plus von ebenfalls 3,9%. Mit den Zahlen hat Allreal die Schätzungen der Analysten beim Mietertrag leicht verfehlt, unterm Strich verdiente das Unternehmen jedoch mehr als erwartet.
Tiefere Leerstandsquote
Die Leerstandsquote sank per Ende Juni auf 6,2% (Ende 2015 7,5%; Ende Juni 2015 7,6%). Aufgrund positiv verlaufender Verhandlungen mit verschiedenen Mietinteressenten sei ein weiterer Rückgang der Leerstandsquote im zweiten Halbjahr 2016 absehbar, auch für 2017 seien die Verlängerungen grösstenteils «in trockenen Tüchern», so der CEO.
Dies sei auch der Vollvermietung des Bürogebäudes Boulevard Lilienthal in Opfikon ZH nach dem Bilanzstichtag zu verdanken. Insgesamt stecke in der Reduktion des Leerstands aber viel Arbeit, besonders bei den Geschäftsimmobilien.
Portfolio-Marktwert leicht gesunken
Im Portfolio der Renditeliegenschaften gab es im vergangenen Halbjahr nur einen Zu-, aber vier Abgänge. Beim Zugang handle es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus aus eigener Entwicklung und Realisation in Zürich-West, bei dem zum Zeitpunkt der Fertigstellung im Juni 2016 bereits alle Wohnungen und ein ansehnlicher Teil der Geschäftsflächen vermietet waren.
Verkauft wurden derweil drei Geschäftsliegenschaften in Zürich und Dietlikon sowie ein im Baurecht gehaltenes Bürogebäude in Zürich Aussersihl. Per Ende Juni umfasste das Portfolio 20 Wohn- und 39 Geschäftsliegenschaften, der Marktwert der Renditeliegenschaften lag per Ende Juni bei 3,42 Mrd CHF, nach 3,48 Mrd per Ende 2015 und 3,44 Mrd per Ende Juni 2015.
Um die geplante Ausschüttung zu sichern, sei aber eine gewisse Portfoliogrösse unabdingbar, erklärt Herzog. «Wir benötigen eine gewisse Mindestgrösse, um die Dividende auch garantieren zu können», so der CEO. Daher seien Verkäufe aus dem Portfolio in nächster Zeit wohl eher die Seltenheit. Absehbar sei dafür der Ausbau des Portfolios um 200 Mio CHF bis etwa 2020.
Ausblick positiv
Für das zweite Halbjahr rechnet die Konzernleitung trotz des anspruchsvolleren Marktumfelds mit einem stabilen Geschäftsverlauf. Für das Gesamtjahr werde weiterhin ein operatives Ergebnis «in etwa» auf Vorjahreshöhe erwartet. «Hier sind wir aber gewohnt zurückhaltend», sagte Allreal-Chef Herzog. Man wolle sicherstellen, dass der Ausblick auch erfüllt werden könne. Das Umfeld biete aber auch Chancen, daher blicke Allreal durchaus optimistisch in die Zukunft. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind gut aufgestellt.» (awp/mc/pg)