Allreal-CEO Roger Herzog. (Foto: Allreal)
Baar – Das Immobilienunternehmen Allreal hat im ersten Halbjahr 2015 den Mietertrag gesteigert und auch von einem Verkaufsgewinn profitiert. Der Gewinn nahm in der Folge zu. Die Guidance für das Gesamtjahr wird bestätigt.
Die Gesamtleistung des Immobilienunternehmens mit eigener Generalunternehmung ging im Berichtszeitraum um rund 30% auf 395,5 Mio CHF zurück. Als Grund nennt Allreal in einer Mitteilung von Montag die Beschränkung im Geschäftsbereich Generalunternehmung auf Projekte mit «intaktem» Gewinnpotenzial und den damit einhergehenden Rückgang des Projektvolumens.
Mietertrag deutlich höher
Der Mietertrag legte im Gegenzug rund ein Fünftel auf 88,5 Mio CHF zu. Insbesondere diejenigen Liegenschaften, die im ersten Halbjahr 2015 erstmals über einen gesamten Berichtszeitraum ertragswirksam waren, hätten zum Wachstum beigetragen.
Allreal-Chef Roger Herzog zeigte sich vor den Medien zuversichtlich hinsichtlich der Leerstandsentwicklung. Es sei zwar ein «täglicher Kampf», gerade bei den Wohnungen im Toni-Areal und den Escher Terrassen in Zürich. Aber nach und nach finde man Mieter, es brauche einfach viel mehr Zeit als früher. Für eine grössere Liegenschaft hätten sich zudem die Vermietungschancen konkretisiert, erklärte er. Daher gehe man davon aus, dass die Leerstandsquote am Jahresende unter dem Stand von Ende Juni (7,6%) liegen werde.
Trend zu «Incentives» nimmt zu
Bei Mietabschlüssen habe aber der Trend zu «Incentives» (Anreizen), wie beispielsweise der Gewährung von mietfreier Zeit, zugenommen. «Wir reden dabei eher über sechs als über drei Monate». Allreal versuche den Mietinteressenten – vor allem im Segment der Büro- und Geschäftsflächen – aber eher beim Mieterausbau entgegenzukommen. In der Branche üblich ist, dass eine Fläche «roh» vermietet wird und diese dann vom Mieter für dessen individuellen Bedürfnisse gestaltet wird. Sowas könne man gut mit der Generalunternehmung machen, erklärte Herzog.
In diesem Geschäftsbereich entwickelt und realisiert Allreal Gebäude und Areale sowohl für Dritte als auch für das eigene Portfolio. In diesem Zusammenhang stellte Herzog in Aussicht, dass der Anteil der Eigenprojekte am Projektvolumen dieser Sparte von derzeit 21% auf Sicht von zwölf Monaten auf 50% steigen soll. Davon verspricht er sich eine Verbesserung der operativen Marge.
Das derzeit grösste Eigenprojekt «Guggach» befindet sich in Zürich Unterstrass mit einem Investitionsvolumen von rund 220 Mio CHF. Aus diesem Projekt würden im zweiten Halbjahr 2015 Gewinne aus dem Verkauf von Stockwerkeigentum anfallen und den EBIT-Rückgang in der Sparte Generalunternehmung im ersten Halbjahr (auf 6,0 Mio von 31,6 Mio CHF im Vorjahreshalbjahr) ausgleichen.
Gewinn gesteigert – Ausblick bestätigt
Neben den höheren Mieteinnahmen sorgte insbesondere der gewinnbringende Verkauf zweier Renditeliegenschaften für eine Gewinnsteigerung. Auf Stufe EBIT resultiert mit 93,2 Mio zwar nur ein knappes Plus von 0,1%, auf Stufe Reingewinn wurde aber das Vorjahresresultat mit 59,1 Mio um 6,7% klar verbessert. Mit den Zahlen wurden die Gewinnschätzungen von Analysten (AWP-Konsens) deutlich übertroffen.
Die Konzernleitung rechnet für das zweite Halbjahr 2015 mit einem stabilen Geschäftsverlauf. Für das gesamte Geschäftsjahr wird weiterhin von einem operativen Unternehmensergebnis ausgegangen, das mit demjenigen des Vorjahrs mindestens vergleichbar ist. (awp/mc/pg)