Alpiq-CEO Jasmin Staiblin. (Foto: Alpiq)
Neuchâtel – Der Energiekonzern Alpiq weist für das erste Semester des Geschäftsjahres 2013 einen um 26% tieferen Nettoumsatz von 4,79 Mrd CHF aus. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sank um 6,9% auf 257 Mio und der Reingewinn um 10 % auf 115 Mio. Der Energieabsatz ging um rund 24% auf insgesamt 50,062 Terrawattstunden (TWh) zurück.
Das Ergebnis sei in Anbetracht des verkleinerten Geschäftsportfolios nach Devestitionen und der anhaltend schwierigen Marktbedingungen «zufriedenstellend», teilt Alpiq am Montag mit. Im Vergleich zu 2012 sei die Vermarktungsmenge tiefer ausgefallen, was sich bremsend auf die Ergebnisse ausgewirkt habe. Gründe dafür seien die geplanten Instandhaltungsarbeiten in der nuklearen Produktion sowie im Vergleich zum Vorjahr tiefere Bezugsmengen aus Langfristverträgen an Schweizer Grenzen.
Kostensenkungsmassnahmen greifen
Zudem führten die Investitionen zur Erhöhung der Sicherheit in der nuklearen Erzeugung zu höheren Gestehungskosten. Der Geschäftsbereich Energy Services liegt leicht unter dem Vorjahreswert; der Rückgang ist vor allem im internationalen Anlagenbau zu verzeichnen.
Positiv hätten sich dagegen das Grosshandelsgeschäft in Zentraleuropa sowie das Vertriebsgeschäft in Frankreich entwickelt. Positive Wirkung zeigten zudem die Einstellung des spanischen Vertriebsgeschäftes und deutlich bessere Ergebnisse in der thermischen Produktion in Spanien. Zudem greifen die in 2011 und 2012 eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen. Die Produktionsmenge aus neuen erneuerbaren Energien war deutlich höher.
Unsicherer Ausblick
Der Ausblick sei wegen der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen schwer zu prognostizieren, so Alpiq. In der laufenden Berichtsperiode seien die Strompreise um mehr als 20% gegenüber 2012 gesunken, während sich Abgaben und Netzbeiträge erhöht hätten. Sofern sich diese Entwicklung weiter fortsetze, werde dies negative Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der Kraftwerkparks und die Profitabilität von Energieunternehmen haben, heisst es weiter.
Aufgrund dieses «herausfordernden» Umfelds hat die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat von Alpiq im ersten Halbjahr 2013 einen umfassenden Strategieprozess gestartet. «Die Energiebranche befindet sich in der grössten Transformation, die der Sektor je durchlebt hat: Die Energiemärkte sind unter Druck und das regulatorische Umfeld ist unstet. Alpiq braucht deshalb eine klare mittel- und langfristige Neupositionierung. Im Laufe von 2014 werden wir unsere Neuausrichtung bekannt geben», lässt sich die Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin in der Mitteilung zitieren.
Guidance bestätigt
Die Guidance für das Gesamtjahr wird bestätigt. So rechnet der Energiekonzern weiterhin für 2013 mit einem tieferen operativen Ergebnis als in 2012. (awp/mc/ps)