Alpiq nach 9 Monaten mit deutlich weniger Umsatz und Gewinn
Jasmin Staiblin, CEO Alpiq. (Foto: Alpiq)
Neuenburg – Die Alpiq Holding AG (Alpiq) schliesst die ersten neun Monate 2013 mit einem Nettoumsatz von 6’990 Mio. CHF und einem EBITDA von 544 Mio. CHF ab. Die Nettoverschuldung wurde auf 2,0 Mrd. CHF reduziert. Alpiq rechnet für das Gesamtjahr 2013 mit einem im Vergleich zum Vorjahr tieferen operativen Ergebnis. Die beiden thermischen Kraftwerke in Kladno und Zlín in der Tschechischen Republik bleiben im Portfolio, wie das Energieunternehmen am Freitag mitteilte.
In den ersten neun Monaten erzielte Alpiq einen konsolidierten Nettoumsatz von 6’990 Mio. CHF (Vorjahr1): 9’680 Mio. CHF) und ein EBITDA von 544 Mio. CHF (Vorjahr1): 894 Mio. CHF). Das EBIT beträgt 336 Mio. CHF (Vorjahr1): 459 Mio. CHF); der Gruppengewinn liegt bei 126 Mio. CHF (Vorjahr1): 173 Mio. CHF). Hauptgründe für die tieferen Zahlen sind die Redimensionierung der Geschäftstätigkeit, die anhaltend schwierigen Marktbedingungen sowie die geplante Jahres-revision und der unvorhergesehene Produktionsunterbruch im Kernkraftwerk Gösgen. Die Nettoverschuldung nahm weiter ab auf 2,0 Mrd. CHF (Vorjahr: 4,1 Mrd. CHF). Dies vor allem aufgrund der Verkäufe der Anteile an Società Elettrica Sopracenerina SA und an Romande Energie Holding SA. Alpiq verfügt über eine hohe Liquidität von 2,5 Mrd. CHF.
Ergebnis im Rahmen der Erwartungen
Das erwirtschaftete Ergebnis liegt im Rahmen der Erwartungen. Alpiq war nach eigenen Angaben erfolgreich im Grosshandelsgeschäft in Zentraleuropa. Zudem war die Produktionsmenge bei den neuen erneuerbaren Energien deutlich höher als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Weiterhin positive Wirkung zeigten die 2011 und 2012 eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen.
In der Schweiz belasteten das Ergebnis die Investitionen zur Erhöhung der Sicherheit in der nuklearen Erzeugung sowie die oben erwähnte geringere Verfügbarkeit des Kernkraftwerks Gösgen. Die Vermarktungsmenge des restlichen Kraftwerkparks und der langfristigen Bezugsverträge bewegte sich im Rahmen der Vorjahresperiode, allerdings zu tieferen Preisen. Diese Effekte konnten teilweise durch erfolgreiche Optimierungsaktivitäten an den Handelsmärkten kompensiert werden. Im Ausland reduzierten sich die Ergebnisse der thermischen Produktion vor allem durch die geringeren Clean Spark Spreads und die tiefere Zuteilung von CO2-Zertifikaten.
Einmalige Auswirkung haben gerichtlich zugesprochene Entschädigungen für die 2009 und 2010 unrechtmässig erhobenen Systemdienstleistungskosten in der Schweiz.
Tieferes operatives Ergebnis gegenüber Vorjahr erwartet
Wie bereits angekündigt, rechnet Alpiq für das Gesamtjahr 2013 mit einem tieferen operativen Ergebnis im Vergleich zu 2012. Dies aufgrund des verkleinerten Geschäftsportfolios nach Devestitionen, regulatorischer Veränderungen und tiefer Strompreise. Das aktuelle operative Ergebnis wird vor allem von höheren Terminpreisen beeinflusst, die vor zwei bis drei Jahren am Strommarkt umgesetzt wurden. Die derzeit realisierten Stromverkäufe wurden noch zu Werten vereinbart, die deutlich über dem heutigen Niveau liegen. Der Preiszerfall hat unmittelbare Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke und somit in den kommenden Jahren auf die Profitabilität. Sollten die Preise langfristig auf diesem tiefen Niveau bleiben, hätte dies einen Einfluss auf die Werthaltigkeit der Anlagen. Alpiq zählt deshalb auf eine nachhaltige Energiepolitik in der Schweiz.
Kraftwerke in Kladno und Zlín werden nicht verkauft
Alpiq hat entschieden, die beiden thermischen Kraftwerke in Kladno und Zlín in der Tschechischen Republik nicht zu verkaufen, da es unter den gegebenen Marktbedingungen wirtschaftlich sinnvoller ist, die beiden Anlagen im Alpiq-Portfolio zu behalten. (Alpiq/mc/ps)