Also erhöht nach Jahresergebnis Ziele

Also erhöht nach Jahresergebnis Ziele
Gustavo Möller-Hergt, CEO ALSO Holding. (Foto: Also Holding)

Emmen – Das IT-Logistikunternehmen Also hat 2016 das sechste Geschäftsjahr in Folge mehr Umsatz und Gewinn erzielt und sich gleichzeitig höhere Ziele gesetzt. Mittelfristig sollen die Umsätze durch weitere Zukäufe und Wachstum insbesondere im Bereich Softwaredienstleistungen weiter steigen. Das vergangene Geschäftsjahr war derweil durch Anschubinvestitionen in Nord- und Osteuropa geprägt. Der Aktienkurs des IT-Grosshändlers stagniert indes nach Jahren kontinuierlicher Zugewinne seit der Bekanntgabe der Jahreszahlen Anfang Februar.

Die heute bestätigten Kennzahlen des vergangenen Geschäftsjahres können sich sehen lassen. Der Umsatz stieg erneut um 2,5% auf 8,0 Mrd EUR, das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA um 4,3% auf 146,0 Mio und der Konzerngewinn gar um rund ein Drittel auf 83,2 Mio, weil Abschreibungen und Sonderkosten vom Vorjahr wegfielen. Auch die Dividende wird wie angekündigt um 0,35 CHF auf 2,25 CHF je Aktie erhöht werden.

Künftig strebt Also nach noch profitablerem Wachstum und fokussiert sich auf den Ausbau des bisher kleinsten Umsatzpostens der Softwaredienstleistungen (SaaS). Dieser macht gemäss Geschäftsbericht gerade mal 3% des Gesamtumsatzes aus, soll mittelfristig aber auf über 5% steigen. Dafür arbeite man intensiv mit Serviceprovidern wie Cancom und Ormuco zusammen, um beispielsweise Cloudlösungen für Unternehmen anzubieten, sagte CEO Gustavo Möller-Hergt an der Bilanzmedienkonferenz vom Donnerstag in Emmen. Die konzernweite EBITDA-Marge soll auf 2,0 bis 2,5% von aktuell 1,8% zulegen.

Klar über dem Markt gewachsen
Da die Profitabilität im letzten Jahr stärker gewachsen sei als der Umsatz und Also ein Umsatzwachstum in einem schrumpfenden Markt erzielt habe, rechnet der CEO auch 2017 mit einem stärkeren Anstieg beim Gewinn als beim Umsatz. Also erzielt den Grossteil, nämlich 78%, seines Umsatzes im Geschäftsbereich Supply, der die Belieferung von Wiederverkäufern mit IT-Produkten beinhaltet. In diesem Sektor sei die Marge und insbesondere die Kundenbindung aber gering.

Mittelfristig soll deshalb der Umsatzanteil der beiden anderen, margenstärkeren Geschäftsbereiche, Solutions und insbesondere Services, ausgebaut werden. Die Supply-Sparte würde demnach noch einen Anteil am Gesamtumsatz von 60 bis 75% haben. Das Wachstum soll sowohl organisch wie auch durch Zukäufe erzielt werden. Wo Also wachsen und wie viel Geld in Akquisitionen gesteckt werden soll, verriet Möller nicht. Übernahmekandidaten würden nicht Schlange stehen, sagte Möller-Hergt. Es gehe hier um Opportunitäten, die von Fall zu Fall zu beurteilen seien.

Finanzberichte virtuell erfahrbar
Also präsentierte den Geschäftsbericht 2016 zwar wie gewohnt auch in Papierform, präsentierte nach eigenen Angaben aber auch eine Weltpremiere in der Finanzkommunikation. Mittels einer App sowie einer Virtual-Reality-Brille seien Interessierte in der Lage nicht nur Statistiken und Kennzahlen in Erfahrung zu bringen, sondern auch verschiedene 360-Grad-Filme zu betrachten, die Also über sich selbst gedreht hat.

Es brauche neue Konzepte, um den Leuten das Unternehmen Also zu erklären und Transparenz zu schaffen, erläuterte Möller-Hergt dazu. Es handle sich nicht um eine einmalige Sache oder Spielerei, die App solle vielmehr in Zukunft zur Kommunikation mit Shareholdern und Medienschaffenden eingesetzt werden.

An der Börse schlagen die erhöhte Guidance und die strategischen Ankündigungen wenig Wellen. Die Also-Titel stehen am Nachmittag gegen 15.15 Uhr unverändert bei 112,20 CHF. Die Titel haben indes im noch jungen Jahr bereits rund 25% zugelegt. (awp/mc/upd/ps)

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