Aluflexpack verdient im Halbjahr deutlich weniger
Reinach – Der Verpackungsspezialist Aluflexpack hat in der ersten Jahreshälfte mehr Umsatz erzielt, allerdings hat sich das starke Wachstum des ersten Quartals abgeschwächt. Derweil drückten höhere Kosten und die Entwicklung der Aluminiumpreise auf die Profitabilität.
Der Umsatz stieg in den Monaten Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 190,8 Millionen Euro, wie Aluflexpack am Montag mitteilte. Bereinigt um Konsolidierungseffekte durch den Kauf der türkischen Teko liegt das Umsatzplus immer noch bei 13 Prozent. Im ersten Quartal war Aluflexpack bereinigt um ein Fünftel gewachsen.
Die Umsätze seien in allen Endmärkten gesteigert worden, hiess es. Am höchsten sei das Wachstum bei Milchprodukten (+29%) ausgefallen, dank starker Nachfrage im Handelsmarkengeschäft und der Unterstützung durch die Teko-Übernahme. Der Umsatz im Bereich Tiernahrung wuchs um 8 Prozent und im Pharma-Markt um 3 Prozent. Der kleinste Teil, «Sonstige Nicht-Lebensmittel», legte um 17 Prozent zu.
Weniger Marge
Der Betriebsgewinn EBITDA rückte vor Sondereffekten nur leicht um 2,0 Prozent auf 24,8 Millionen Euro vor. Vor diesem Hintergrund sank die entsprechende Marge um 2 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent. Der Rückgang ergab sich zum einen aus dem Anstieg auf der Kostenseite. Zum anderen kam es zu negativen «Materialphaseneffekten» insbesondere bei Aluminium.
Die Preisentwicklung beim Aluminium gibt Aluflexpack umgehend an die Kundschaft weiter. In der ersten Jahreshälfte sanken die Alupreise, wogegen die Alu-Vorräte zu höheren, beim Kauf bezahlten Preise in der Rechnung standen. Unter dem Strich lag der Reingewinn mit 1,3 Millionen Euro deutlich unter den 8,3 Millionen aus dem Vorjahr, auch wegen hoher Kosten zur Absicherung von Aluminiumpreisen oder negativer Währungseffekte.
Mit den Zahlen hat Aluflexpack die Vorgaben von Analysten verfehlt. Beim Reingewinn hatten die ZKB 9,1 Millionen und die Bank Berenberg 8,6 Millionen Euro erwartet. Und auch beim Umsatz lagen die Erwartungen der ZKB (196,2 Mio) und Berenberg (200,1 Mio) höher.
Prognose bestätigt
Die für das Gesamtjahr 2023 gesetzten Ziele bleiben laut Aluflexpack indes trotz schwieriger Marktbedingungen unverändert. Demnach rechnet die Firma mit einem Nettoumsatz zwischen 390 und 430 Millionen Euro und einem um Sondereffekte bereinigten Betriebsgewinn (EBITDA) zwischen 50 bis 55 Millionen Euro. Im Jahr 2022 wurde ein Umsatz von 357,0 Millionen und ein bereinigter EBITDA von 46,6 Millionen Euro erzielt.
Derweil hat die Gruppe mit dem Hochfahren des Werks im kroatischen Drniš begonnen. Mit Blick auf die Grossinvestition ist die Nettoverschuldung um 10 Prozent auf 136,6 Millionen Euro gestiegen. Und die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) ging auf 8,9 Prozent nach 9,4 Prozent vor Jahresfrist zurück. (awp/mc/ps)