Aluflexpack verzeichnet im ersten Semester starken Umsatzschub
Reinach – Der Verpackungshersteller Aluflexpack hat im ersten Halbjahr ein historisch hohes Umsatzwachstum verzeichnet. Nun wird die Messlatte für das laufende Jahr höhergelegt.
Der Nettoumsatz wuchs um 30,2 Prozent auf 164,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Dabei hat auch die Akquisition der neuen türkischen Tochter bereits mitgeholfen. Doch auch ohne diesen Zukauf, also organisch, lag das Wachstum noch bei 27 Prozent.
Das starke Wachstum in der ersten Jahreshälfte basiert den Angaben zufolge «auf einer soliden operativen Entwicklung und sorgfältigem Management der Lieferketten». Aber auch Preissteigerungen hatten einen grossen Einfluss, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Fast 60-Prozent-Steigerung im Pharma-Markt
Das Wachstum fusste den Angaben nach auf allen Endmärkten. Im Pharma-Endmarkt erreichte das Unternehmen ein Wachstum von 59 Prozent, was auf eine dynamische Erholung der Nachfrage und eine vorteilhafte Marktdynamik in den Heimatmärkten der Gruppe zurückzuführen sei. Bei «Sonstige Lebensmittel» wuchs Aluflexpack um 58 Prozent, was die Firma mit der Einführung neuer Produkte, dem Beitrag der neuen türkischen Tochtergesellschaft und einem positivem Momentum im Geschäft mit Aluminiumschalen begründet.
Das Wachstum in den anderen Endmärkten sei hauptsächlich durch eine Ausweitung des Geschäfts mit bestehenden Kunden und durch Preiseffekte unterstützt worden. Süsswaren wuchsen um 24 Prozent, Milchprodukte um 33 Prozent, Tiernahrung um 22 Prozent und «Sonstige Nicht-Lebensmittel» um 28 Prozent.
Nur im Endmarkt Kaffee und Tee, der um 9 Prozent wuchs, konnte Aluflexpack das Niveau der Vorperiode nicht überbieten. Der Konzern begründet dies unter anderem damit, dass die Leute wieder vermehrt ausser Haus ihren Kaffee oder Tee konsumieren, nachdem man sich vielerorts wieder frei bewegen kann.
Profitabilität leidet unter höheren Kosten
Auf betrieblicher Ebene stieg das Ergebnis (EBITDA) auf 24,3 Millionen Euro nach 21,4 Millionen im Vorjahr. Allerdings nahm die EBITDA-Marge als Hinweis auf die Profitabilität deutlich um 2,2 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent ab. Der Rückgang der relativen EBITDA-Marge sei auf gestiegene Kosten sowie Verwässerungseffekte durch eine insgesamt höhere Kostenbasis zurückzuführen, heisst es.
Mit 8,3 Millionen blieb dem Unternehmen unter dem Strich ein um gut einen Drittel tieferer Reingewinn als im Vorjahressemester. Dieser Rückgang sei vor allem wegen negativer «Mark-to-Market»-Bewertungseffekte über 5,3 Millionen Euro erfolgt, die im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten zur Absicherung gegen die Volatilität des Aluminiumpreises stehen.
Optimistischer für Gesamtjahr
Angesichts des Rekord-Umsatzwachstums ist das Unternehmen nun auch für das Gesamtjahr optimistischer. Neu erwartet das Management einen Nettoumsatz von 320 bis 350 Euro. Bislang hatte die Erwartung noch bei 310 bis 330 Millionen gelegen. Auch auf Stufe EBITDA wurde die Guidance erhöht auf 39 bis 44 Millionen von bislang 35 bis 40 Millionen.
Zudem gibt das Unternehmen neu einen mittelfristigen Ausblick aus: So soll der organische Nettoumsatz bis 2025 auf 450 bis 500 Millionen Euro steigen und die EBITDA-Marge im Jahr 2025 zwischen 14 bis 16 Prozent liegen.
Ein neuer strategischer Fahrplan sehe zudem bis 2025 vor, neue Geschäftsfelder zu erschliessen und die industriellen Kompetenzen der Gruppe auszubauen. (awp/mc/pg)