Ambulante Pauschalen sind bereit zur Einführung

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(Adobe Stock)

Bern – Die Tarifpartner Spitalverband H+ und Krankenkassenverband Santésuisse haben die Arbeiten am neuen Tarifwerk der ambulanten Pauschalen beendet und an die dafür zuständige «Organisation ambulante Arzttarife» (OAAT) übermittelt. Mit ambulanten Pauschalen sollen standardisierte Eingriffe, Untersuchungen und Behandlungen einfach erfasst und abgegolten werden.

Für das schweizerische Gesundheitswesen sei dies ein wichtiger Meilenstein, teilten H+ und Santésuisse am Montag mit. Die Tarife deckten künftig rund die Hälfte des Volumens im ambulanten Spitalbereich ab und könnten laufend ausgebaut werden.

Gleiche Leistungen, gleiche Bewertung
Vorteil für alle Beteiligten sei, dass dank pauschalen Vergütungen die gleichen Leistungen künftig immer gleich bewertet würden, hiess es weiter. «Dadurch wird die effiziente Erbringung von Leistungen belohnt.»

Verhinderung von Fehlanreizen
Ausserdem eliminieren die Pauschalen laut der Mitteilung Fehlanreize, die der heutige Einzelleistungstarif mit sich bringt. Bei der Anwendung von ambulanten Pauschalen müsse nun nicht mehr jede einzelne Leistung erfasst werden. Vielmehr seien alle Leistungen, wie Behandlungen, Material und Medikamente in einer Pauschale abgebildet und würden entsprechend vergütet.

Als Grundlage für die Entwicklung der ambulanten Pauschalen dienten laut H+ und Santésuisse die Leistungs- und Kostendaten aus fast einer Million Fälle, die von rund 30 Spitälern zur Verfügung gestellt wurden. «Damit ist die Datenbasis der ambulanten Pauschalen so umfassend wie in keinem anderen ambulanten Tarifwerk.»

Die OAAT hat laut Mitteilung die Aufgabe, ein kohärentes Tarifsystem bestehend aus ambulanten Pauschalen und Tardoc weiterzuentwickeln, damit die Tarifpartner dieses dem Bundesrat Ende 2023 zur Genehmigung einreichen können. Tardoc ist ein neues Tarifsystem für ambulante Leistungen, die jedoch nicht pauschalisiert werden können. (awp/mc/pg)

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