APG hat im Halbjahr leicht weniger umgesetzt und die Margen gehalten
Genf – Im Halbjahresabschluss der Aussenwerbe-Gruppe APG/SGA zeigt sich das verschärfte Wettbewerbsumfeld in der Branche. So ging der Umsatz insbesondere wegen an die Konkurrenz verlorener Werbeflächen leicht zurück. Die operativen Margen konnten dagegen dank weiterer Optimierungsmassnahmen gehalten werden.
Der APG-Umsatz verminderte sich in der Berichtsperiode um 2,9% auf 146,0 Mio CHF. Der ausgewiesene EBIT nahm markant um 43% auf 30,9 Mio ab. Allerdings war in der Vorjahresperiode ein Ertrag von 22,6 Mio aus einem einmaligen Liegenschaftsverkauf enthalten. Bereinigt um den Liegenschaftsverkauf wäre der EBIT lediglich um 1,1% zurückgegangen und die Marge stabil auf 20,7% geblieben, schreibt die Aussenwerbe-Gruppe am Freitag in einer Mitteilung.
Höherer bereinigter Reingewinn
Der Reingewinn schliesslich nahm um 41% auf 25,2 Mio ab. Bereinigt hätte hier allerdings dank einem positiven Finanzergebnis gar ein kleines Plus von 1,7% resultiert.
Die ausgewiesenen Gewinnzahlen liegen leicht über den Schätzungen von ZKB und Research Partners. Und auch das Management zeigt sich zufrieden und bewertet den Geschäftsverlauf dank einer «überzeugenden operativen Leistung» als «positiv».
Weniger Werbeinventar im Heimmarkt
Im Heimmarkt Schweiz nahmen die Erlöse um 3% auf knapp 140 Mio ab. Den Rückgang begründet APG mit den nicht verlängerten Werbeverträgen mit den Städten Luzern und Genf sowie den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ), was zu einem geringeren verfügbaren Werbeinventar geführt habe. Erfreulich sei dagegen die Entwicklung bei den digitalen Angeboten sowie bei den grossformatigen Angeboten. Die Digitalisierung werde denn auch weiter konsequent vorangetrieben.
Im einzigen Auslandsmarkt der Gruppe in Serbien konnte der Umsatz auf 6,2 Mio gehalten werden. Dies ist als Erfolg zu werden, profitierte die lokale APG-Gesellschaft Alma Quattro im Vorjahr doch stark von den vorgezogenen Wahlen.
Die Bilanzsumme hat gegenüber dem Stand zum Jahresende um gut 30% abgenommen. Der Rückgang begründet sich mit der Dividendenzahlung. Die flüssigen Mittel verringerten sich dadurch auf 39,7 Mio nach knapp 127 Mio per 31. Dezember 2016.
Vager Ausblick
Bezüglich Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf gibt sich APG wie gewohnt sehr vage und verzichtet auf eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr. Man sei fest entschlossen, auch im laufenden Jahr die starke Marktstellung und die Rolle des Unternehmens als Innovationsleaderin weiter unter Beweis zu stellen, schreibt das Management.
An der Börse wirf der Semesterabschluss wenig Wellen. APG notieren am Freitagvormittag in einem schwächeren Gesamtmarkt knapp über dem Vortagsschluss.
Die ZKB spricht von einem guten Halbjahresergebnis. Mit Blick nach vorne geben die Analysten indes zu bedenken, dass sich der Konkurrenzkampf in der Schweiz durch den Kauf von Neo Advertising durch Tamedia verschärften dürfte. APG habe zudem in den letzten Jahren die Betriebskosten deutlich gesenkt, das weitere Potenzial scheine diesbezüglich begrenzt. Kombiniert mit eher höheren Konzessionen führt dies nach Meinung der ZKB dazu, dass die Profitabilität kaum noch gesteigert werden kann. (awp/mc/upd/ps)