APG setzt mehr um, verdient aber wie erwartet weniger

APG setzt mehr um, verdient aber wie erwartet weniger
Markus Ehrle, CEO APG/SGA. (Foto: APG)

Genf – Die Aussenwerbe-Gruppe APG/SGA hat im ersten Semester zwar mehr umgesetzt, damit aber wie erwartet deutlich weniger verdient. Belastend wirkten neben den Aufwendungen in die Digitalisierung insbesondere die klar höheren Konzessionsabgaben.

Konkret stieg der Umsatz des Schweizer Marktführers um 4,9 Prozent auf 152,3 Millionen Franken. Schub verlieh dabei insbesondere das höhere Inventar als Folge der neu gewonnenen SBB-Konzessionen. Aber auch die generell gute Nachfrage nach Out-of-Home-Werbung – und dabei vor allem nach den digitalen Formaten – beflügelte das APG-Geschäft.

Höhere Konzessionen treiben Kosten
Der Betriebsgewinn verminderte sich wegen der gestiegenen Kosten um 14,6 Prozent auf 24,4 Millionen, die Marge ging auf 16,0 Prozent von 19,5 Prozent zurück. Kostentreibend wirkten vor allem die als Folge des intensivierten Wettbewerbs um über 16% auf knapp 80 Millionen gestiegenen Konzessionen und Kommissionen. Der entsprechende Anteil am Betriebsertrag erhöhte sich damit auf über 50 Prozent nach noch gut 46 Prozent im Vorjahr.

Der Reingewinn schliesslich kam bei 19,4 Millionen zu liegen, was einem Rückgang um knapp 15 Prozent entspricht.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen in der Bandbreite der Schätzungen von ZKB und Research Partners. Die ZKB prognostizierte einen Umsatz von 152,4 Millionen und einen Gewinn von 17,8 Millionen. Research Partners rechnete mit 156,6 Millionen bzw. 21,1 Millionen.

Im für das Ergebnis der Gruppe entscheidenden Heimmarkt Schweiz nahm der Umsatz im ersten Semester um 5,4 Prozent auf 145,0 Millionen zu. In Serbien musste dagegen in Schweizer Franken ein Rückgang um knapp 3 Prozent auf 7,3 Millionen hingenommen werden. Hier spürt die lokale Gesellschaft Alma Quattro das verlangsamte Wirtschaftswachstum.

Investitionen und Wettbewerb trüben kurzfristige Aussichten
Einen konkreten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gibt APG wie gewohnt nicht. Traditionell wirken sich die Eidgenössischen Wahlen positiv auf den Umsatz von APG aus.

Wie schon im Februar beim Jahresabschluss weist das Management mit Blick nach vorne darauf hin, dass die digitale Transformation der Gesellschaft, die Aufbaukosten für neu gewonnenen Mandate (allen voran für die SBB) sowie der anhaltende Wettbewerbs- und Margendruck dazu führen, dass die Ergebnisse vorübergehend unter den heutigen Werten liegen werden. Die Führung bleibt jedoch überzeugt, dass die mittel- und langfristigen Markt- und Ertragsperspektiven im operativen Geschäft positiv seien. (awp/mc/pg)

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