Bern – Die Arbeitslosenquote in der Schweiz hat sich im August nicht verändert. Die leicht höhere Zahl an Arbeitslosen lag laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) an saisonalen Gründen, primär bei der Jugendarbeitslosigkeit.
Wie bereits im Vormonat hätten sich Schul- und Lehrabgänger teilweise präventiv auf den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet, erklärte Boris Zürcher, Leiter der Direktion Arbeit im Seco, am Freitag an einer Telefonkonferenz. Konkret waren laut Mitteilung des Seco im August 135’578 Arbeitslose bei den RAV gemeldet – 1’652 mehr als im Vormonat. Telefonisch betonte Boris Zürcher: «Ohne die saisonalen Effekte hätte die Zahl der Arbeitslosen um circa 1’000 Personen abgenommen.»
Allerdings sind das immer noch 7280 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt damit unverändert bei 3,0%, und auch der saisonbereinigte Wert ist mit 3,2% unverändert. Die Werte decken sich mit den Erwartungen von AWP befragter Ökonomen.
Saisonale Effekte bei Jugendarbeitslosigkeit
Die von Zürcher genannten saisonalen Effekte zeigen sich denn auch deutlich im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige). Diese hat sich im Berichtsmonat um 3’089 Personen (+19,7%) deutlich auf 18’752 erhöht, die Quote um 0,6 Prozentpunkte auf 3,4%. «Ich gehe aber davon aus, dass diese jungen Leute im Verlauf des Jahres grösstenteils eine Stelle finden werden», erklärte Zürcher.
Positiv bewertet das Seco, dass die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahresmonat um gut 9,1% zurück ging. Die Quote reduzierte sich im Jahresvergleich um 0,3%.
Ebenfalls aus saisonalen Gründen stieg die Zahl der Arbeitslosen in gewissen Wirtschaftszweigen. So nahm sie im Bereich «Erziehung und Unterricht» um 334 Personen sowie im «Gesundheits- und Sozialwesen» um 685 Personen zu. Zürcher erklärte dazu: «Oft laufen im Sommer befristete Verträge aus, was sich im August in den Arbeitslosenzahlen niederschlägt.»
Rückgang bei den älteren Arbeitslosen
Besonders erfreut zeigte sich Zürcher über den Rückgang bei den Arbeitslosen über 50 Jahren. Deren Zahl verringerte sich im August um 408 Personen (-1,1%) auf 35’347, bei einer leicht gesunkenen Quote von 2,7%. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat reduzierten sich die Zahl (-1,5%) und die Quote (-0,1%).
«Der Trend zu einer Verbesserung im Bereich der älteren Arbeitnehmer ist schon länger zu beobachten», so Zürcher. Schritt für Schritt verbessere sich die Situation. Und weiter: «Vor allem gegenüber dem Vorjahr hat die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich abgenommen.»
Vergleicht man die Situation für Schweizer und Ausländer auf dem Arbeitsmarkt, so zeigt sich: 44% der auf den RAV gemeldeten Personen verfügen nicht über einen Schweizer Pass. Die Arbeitslosenquote bei ihnen betrug 5,2%, bei den Schweizern hingegen nur 2,3%.
Mehr offene Stellen
Im Berichtsmonat wurden ausserdem 195’334 Stellensuchende gezählt, 111 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl damit um 3,3%. Zugleich wurden den RAVs mit 233 Stellen mehr offene Jobs gemeldet als noch im August.
Kurzarbeit
Im Juni 2017 – neuere Zahlen dazu liegen nicht vor – waren 3’351 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit 13,5% weniger als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe sank um 38 auf 351 Einheiten. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen ab auf gut 169’000 (-17,3%).
Die Zahl der Personen, die im Verlauf des Juni ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten und damit künftig nicht mehr in der Statistik auftauchen, belief sich gemäss Seco auf 3’775 nach 3’704 im Mai.
Für das Gesamtjahr 2018 hält das Seco an seiner bisherigen Prognose von 3,2% Arbeitslosigkeit fest. Für 2018 prognostizierte Zürcher im Rahmen der Telefonkonferenz einen langsamen, aber stetigen Rückgang auf 3,1%. (awp/mc/pg)