Arbeitslosenquote sinkt im April aus saisonalen Gründen
Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist im April zwar leicht gesunken. Der Rückgang fiel aber erneut weniger stark aus als zu dieser Jahreszeit üblich.
Konkret waren Ende Monat bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 106’957 Menschen als arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Das waren 1636 weniger als im März. In der Folge sank die Arbeitslosenquote auf 2,3 von 2,4 Prozent.
Der Rückgang habe fast ausschliesslich saisonale Gründe gehabt, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, vor den Medien. Allein im Bausektor sei die Zahl der Arbeitslosen um über 1600 gesunken.
Saisonbereinigt leichter Anstieg
Die Arbeitslosenquote ist üblicherweise saisonalen Schwankungen unterworfen, weil es zu bestimmten Jahreszeiten wegen der Witterung in einigen Branchen mehr oder weniger Arbeit gibt. So ruhen im Winter etwa viele Baustellen, und auch im Tourismus gibt es in der Zwischensaison weniger zu tun.
Das wird mit der bereinigten Arbeitslosenzahl ausgeblendet. Und diese nahm im April um 1200 zu, wobei die entsprechende Quote bei 2,3 Prozent verharrte.
Geringerer Rückgang als üblich
Zum einen seien in einigen saisonal exponierten Branchen die Rückgänge der Arbeitslosigkeit weniger ausgeprägt gewesen als in früheren Jahren, so Zürcher. Hinzu komme die gedämpte Arbeitskräftenachfrage in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, welche die internationale Konjunkturschwäche spüre.
Die saisonbereingte Arbeitslosikgeit nehme nun seit rund einem Jahr leicht zu, so der Seco-Mann. Er sieht dies aber nach wie vor als eine allmähliche Normalisierung, die auf eine historisch sehr tiefe Arbeitslosigkeit im Vorjahr folgt. Dieser Trend werde sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen.
Ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit zeichnet sich laut Zürcher aber nach wie vor nicht ab. Konkret geht das Seco für das laufende Jahr 2024 von einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent aus.
Ein Beleg dafür ist auch die Entwicklung der Kurzarbeit, bei der es nach wie vor keinen dramatischen Anstieg gibt. Im Gegenteil waren im Februar – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – nur 3286 Personen in Kurzarbeit und damit 2117 weniger als noch im Monat davor. (awp/mc/ps)