(Foto: PHOTOPRESS/Martin Ruetschi)
Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz hat sich im Februar 2016 gegenüber dem Vormonat leicht zurückgebildet. Saisonal verharrte die entsprechende Quote auf dem Januar-Niveau. Alles in allem entsprachen die am Dienstag publizierten Zahlen den Erwartungen des Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Entsprechend hält das Seco denn auch an seiner Prognose für die Arbeitslosenquote im Gesamtjahr 2016 fest.
Ende Februar waren gemäss Seco 161’417 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. Das waren 2’227 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7%, der saisonbereinigte Wert verharrte auf 3,4%. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 7,7% bzw. um rund 11’496 Personen. Die Zahlen liegen damit am unteren Rand der Erwartungen: Von AWP befragte Ökonomen hatten für die Arbeitslosenquote einen Wert von 3,7% bis 3,8% bzw. saisonbereinigt unisono von 3,5% prognostiziert.
Wie Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, in einer Telefonkonferenz sagte, sei im Februar die «Saisonalität gekippt». Entsprechend rechne man nun betreffend Arbeitslosenzahlen mit einem positiven Effekt bis Sommer. So würden rückläufige Arbeitslosenzahlen bis Juli/August erwartet, während für die zweite Jahreshälfte aufgrund der saisonalen Effekte wieder mit einem Anstieg zu rechnen sei.
Das Seco geht alles in allem aber weiter von einer Arbeitslosenquote von durchschnittlich 3,6% im Jahr 2016 aus. Die Frühindikatoren sprechen Zürcher zufolge für eine derzeit «recht stabile Situation». Zwar nehme das Risiko von Entlassungen leicht zu, aber die Schwierigkeiten, eine Stelle zu finden, nehmen leicht ab.
Jugendarbeitslosigkeit nimmt im Februar ab
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) verringerte sich im Berichtsmonat um 3,3% auf 20’491, wobei die Quote neu 3,6% nach 3,8% im Vormonat beträgt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Anstieg von 7,6% bzw. 1’450 Personen. Insgesamt wurden im Februar 222’888 Stellensuchende registriert, 137 mehr als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg diese Zahl um 16’519 Personen oder 8%. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich derweil um 1’254 auf 10’645 Stellen.
Im Dezember 2015 – neuere Zahlen liegen nicht vor – waren 4’497 Personen und damit 29,2% weniger als im Vormonat von Kurzarbeit betroffen. Die Anzahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 121 Einheiten auf 490. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 30,9% auf 258’788 Stunden ab. In der entsprechenden Vorjahresperiode (Dezember 2014) waren 123’407 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 2’081 Personen in 211 Betrieben verteilt hatten.
Die Zahl der Personen, die ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten, belief sich – ebenfalls im Dezember – auf 3’883 (November: 3’112). Dies entspreche dem höchsten Wert seit März 2011 bzw. seit der Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes (AVIG), führte Zürcher dazu aus. Er geht allerdings davon aus, dass dies ein einmaliger Ausreisser sei. Diese Zahl, so Zürcher, reflektiert den Anstieg der Anzahl Stellensuchenden der letzten zwei Jahre. (awp/mc/ps)