Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist im Februar leicht gesunken. Die Quote liegt nun bei 2,4 Prozent nach 2,5 Prozent im Vormonat Januar.
Konkret sank die Zahl der Arbeitslosen im Februar um knapp 1300 auf gegen 111’900, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Damit ist die Quote erstmals seit Mai letzten Jahres wieder gesunken. Seither war sie über die Monate von 1,9 auf 2,5 Prozent gestiegen.
Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), relativierte den Rückgang vor den Medien allerdings. So habe sich die Arbeitslosigkeit vor allem im Baugewerbe zurückgebildet, was saisonale und wohl auch witterungsbedingte Gründe gehabt habe.
Bereinigt um saisonale Effekte stieg die Zahl der Arbeitslosen hingegen leicht, wobei die bereinigte Arbeitslosenquote gleichwohl bei 2,2 Prozent verharrte. Die Arbeitslosenquote ist üblicherweise saisonalen Schwankungen unterworfen, weil es in den Wintermonaten etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie weniger Arbeit gibt. Das wird mit der bereinigten Zahl ausgeblendet.
Normalisierung setzt sich fort
Alles in allem habe sich somit der Trend der letzten Monate bei der saisonbereinigten Entwicklung fortgesetzt, so Zürcher. Er spricht von einer «allmählichen Normalisierung» auf dem Arbeitsmarkt, der letztes Jahr noch von Fachkräftemangel geprägt gewesen sei. Die Normalisierung sei eine Folge der schwächeren Wirtschaftsentwicklung.
Der Anstieg sei allerdings alles andere als dramatisch. Vor einem Jahr sei die Arbeitslosenquote auf einem sehr tiefen Niveau gewesen. «Wenn wir das ausblenden, sind wir aktuell noch immer auf dem tiefsten Stand seit 2002», so Zürcher. Die Quote sei also noch immer «sehr, sehr tief». Von einer eigentlichen Eintrübung am Arbeitsmarkt könne also keine Rede sein.
Weiterer Rückgang möglich
Und daran dürfte sich auch nichts ändern. Im Gegenteil sei ein weiterer leichter saisonbedingter Rückgang bis im Frühsommer möglich, wobei die Quote auf «nahe bei 2 Prozent» fallen könnte, so Zürcher. Für das Gesamtjahr 2024 geht das Seco von einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent aus.
So sei bei den Insolvenzen und Massenentlassungen auch im Februar keine signifikante Veränderungen festzustellen gewesen. Und auch bei der Kurzarbeit gibt es keinen Anstieg.
Im Gegenteil waren im Dezember – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – nur noch knapp 2600 Personen in Kurzarbeit und damit gut 3400 weniger als noch im Monat davor. Und im Februar ging laut Seco-Mann Zürcher auch die Zahl der Voranmeldungen für Kurzarbeitsentschädigung leicht zurück. «Insgesamt sehen wir bei der Kurzarbeit auf einem sehr tiefen Niveau eine Seitwärtsbewegung.» (awp/mc/ps)