Erneute Zunahme der Arbeitslosigkeit im November

Erneute Zunahme der Arbeitslosigkeit im November

Bern – Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat im November zum zweiten Mal in Folge zugenommen. Die Quote stieg von 2,9% im Oktober auf 3,1%. Insgesamt waren Ende November 121’109 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) angemeldet. Das sind 5931 oder 5,1% mehr als im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch mitteilte.

Im Vergleich zum Vorjahr präsentiert sich das Bild immer noch positiv. Gegenüber November 2010 sank die Zahl der Arbeitslosen um 20’559. Die Arbeitslosenquote hatte damals noch bei 3,6% gelegen.  «Zum zweiten Mal in Folge steigt die Arbeitslosigkeit auch aus konjunkturellen Gründen», kommentierte Serge Gaillard, Leiter der Direktion Arbeit beim Seco, gegenüber der Nachrichtenagentur sda die Zahlen. Zwar sei die Zunahme zu etwa drei Viertel saisonal bedingt. Die Konjunkturflaute habe aber ihre Spuren in der Statistik hinterlassen.

Schwache Konjunktur
«Die Zahlen deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaftsentwicklung im vierten Quartal abgeschwächt hat», sagte Gaillard. Sie deckten sich damit mit den Konjunkturprognosen, welche das Seco im September veröffentlicht hatte. Damals hatte das Staatssekretariat seine Schätzung des Wachstums des Bruttoinlandprodukts (BIP) für das laufende Jahr von 2,1 auf 1,9% reduziert. Die Jugendarbeitslosenquote stieg von 3,2% im Oktober auf 3,3%. Gesamthaft waren 18’085 Arbeitslose zwischen 15 und 24 Jahren gemeldet, 375 mehr als im Vormonat.

Ausländische Arbeitstätige stärker betroffen
Ausländische Arbeitskräfte waren stärker vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen als Schweizer. Ihre Quote erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 6,2%. Unter den inländischen Arbeitskräften stieg die Quote um 0,1 Prozentpunkte und lag bei 2,2%. Gemäss Serge Gaillard nahm die Arbeitslosigkeit vor allem in der Baubranche, im Gastgewerbe und im Personalverleih zu. Der Anstieg in diesem Branchen sei wiederum hauptsächlich auf saisonale Faktoren zurückzuführen. Die neusten Zahlen zur Kurzarbeit beziehen sich auf den September. Damals nahm die Anzahl von Kurzarbeit betroffenen Personen gegenüber August um 1467 auf 3981 zu, was einem Anstieg von 58,4% entspricht.

Trübe Aussichten
Im Oktober war die Arbeitslosigkeit erstmals in diesem Jahr gestiegen, nachdem sie zuvor während Monaten rückläufig gewesen war. In nächster Zeit rechnet das Seco mit einer weiteren Verschlechterung der Situation am Arbeitsmarkt. Für das kommende Jahr wird eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 3,4% erwartet. Entscheidend werde in den nächsten Monaten sein, wie sich der Frankenkurs entwickelt und ob es Europa gelingt zu verhindern, dass aus der Schuldenkrise in einigen südeuropäischen Ländern eine europaweite Finanzkrise entsteht, erklärte Serge Gaillard. «Das sind in erster Linie wirtschaftspolitische Fragen, denn realwirtschaftlich besteht kein Grund für einen Rückfall in die Rezession.» (awp/mc/upd/ps)

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