Bern – In der Schweiz sind die Zahlen zur Arbeitslosigkeit im November leicht angestiegen. Das hat primär saisonale Gründe. Insgesamt präsentiert sich der Schweizer Arbeitsmarkt nach wie vor in einer guten Verfassung.
Ende November waren in den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 121’114 Personen als arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Das waren 4667 oder 4,0 Prozent mehr als im Oktober und die Arbeitslosenquote stieg auf 2,6 Prozent von 2,5 Prozent.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit sei überwiegend saisonal bedingt, betonte Martin Godel, der beim Seco seit September den Leistungsbereich Arbeitsmarkt Arbeitslosenversicherung leitet, an einer Telefonkonferenz. Saisonbereinigt verharrte die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent.
Je nach Jahreszeit können saisonale Schwankungen die Werte in der Arbeitsmarktstatistik beeinflussen. So ruhen im Winter beispielsweise viele Baustellen, oder auch im Tourismus gibt es in der Zwischensaison weniger zu tun. Im November waren denn auch grössere Zuwächse in den Arbeitslosenzahlen des Baugewerbes (+17%) und Gastgewerbes (+9,4%) zu beobachten.
Mehr Stellensuchende
Nicht nur die Arbeitslosenzahlen stiegen, damit verbunden suchten vergangenen Monat auch mehr Leute in der Schweiz eine Anstellung. So zählte das Seco 198’793 Stellensuchende. Das waren 4,0 Prozent mehr als im Vormonat. Die Stellensuchendenquote stieg auf 4,3 Prozent nach zuvor 4,2 Prozent.
Den Stellensuchenden bot sich ein kleineres Angebot an freien Jobs. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen sank um 1563 auf 32’908 (-4,5%). Davon unterlagen laut Seco 16’071 Stellen der Meldepflicht, die für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent gilt.
Derweil wurde das Angebot der Kurzarbeit, zu der abgerechnete Daten mit Verzögerung gemeldet werden, im September nicht allzu stark beansprucht. Damals waren mit 6084 Personen 205 weniger als im August von Kurzarbeit betroffen. Die Anzahl der Betriebe in Kurzarbeit verringerte sich um 5 auf 356.
Das könnte sich ändern, denn laut dem Seco haben die Voranmeldungen zur Kurzarbeit zuletzt spürbar zugenommen. Im November waren rund 24’700 Personen, vorwiegend aus dem verarbeitenden Gewerbe, zum Bezug von Kurzarbeitsentschädigung berechtigt. Das waren rund 8400 mehr als im Vorjahr. Dabei gilt es aber zu bedenken, dass am Ende längst nicht für alle angemeldeten Arbeitnehmenden auch Beträge zur Kurzarbeit abgerechnet werden.
Normalisierung am Arbeitsmarkt
Die Grosswetterlage am Schweizer Aktienmarkt ist nach wie vor gut, wobei sich die vom Seco seit einigen Monaten beobachtete Normalisierung fortsetzt. Vor Jahresfrist hatte die Arbeitslosenquote noch auf sehr tiefen 2,1 Prozent gelegen und im Herbst 2022 wie auch im Sommer 2023 war die Quote gar unter 2 Prozent gefallen.
Zwar seien die Arbeitslosenzahlen saisonbereinigt seit rund anderthalb Jahren leicht angestiegen, doch habe sich die Zunahme zuletzt verlangsamt, so das Seco. Dessen Ökonomen rechnen laut der September-Konjunkturprognose für 2024 mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent und einem leichten Anstieg im 2025 auf 2,6 Prozent. Am 17. Dezember publiziert das Seco seine jüngsten Prognosen. (awp/mc/ps)