Arbeitslosenquote verharrt im September bei 3,2%

Arbeitslosenquote verharrt im September bei 3,2%

Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz hat im September 2015 gegenüber dem Vormonat nur leicht zugenommen, und die Arbeitslosenquote verharrte auf dem Wert aus dem Vormonat August. Auf einem eher hohen Niveau bewegt sich nach wie vor die Jugendarbeitslosigkeit, während die Arbeitslosenquote bei Personen im Alter von 50 Jahren und mehr vergleichsweise tief liegt. Bei der Kurzarbeit ist es derweil im Juli zu einem deutlichen Rückgang gekommen. Ob sich diese Entwicklung manifestiert, bleibt allerdings abzuwarten.

Ende September waren laut Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) vom Donnerstag 138’226 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, das waren 1’243 mehr als im August. Die Zunahme sei je hälftig saisonalen und konjunkturellen Faktoren zuzuschreiben, erklärte Boris Zürcher, Leiter Direktion für Arbeit beim Seco, an einer Telefonkonferenz.

Die Arbeitslosenquote verharrte im September bei 3,2%, stieg saisonbereinigt jedoch leicht auf 3,4% (VM 3,3%) an. Damit lagen die Angaben des Seco im Rahmen der Erwartungen der von AWP befragten Ökonomen, die einen Wert von 3,1 bis 3,3% und von saisonbereinigt 3,3 bis 3,4% vorausgesagt hatten.

Negativtrend schwächt sich ab
In der Jahresbetrachtung hat der von der SNB mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses ausgelöste Frankenschock seine Spuren hinterlassen. Gegenüber September 2014 erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 8’261 Personen bzw. um 6,4%. Damit habe sich der Negativtrend jedoch leicht abgeschwächt, hielt Boris Zürcher fest. Im August hatte die Zunahme der Arbeitslosenzahl zum Vorjahresmonat nämlich noch 8’549 bzw. 6,7% betragen.

Mit Blick auf die einzelnen Branchen waren in Sachen Arbeitslosigkeit im Vergleich September zu August keine signifikanten Verschiebungen auszumachen. Blickt man dagegen ein Jahr zurück, dann zeigt sich im zweiten Sektor ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahl (+15%), wobei die exportorientierte Elektrotechnikindustrie und das Baugewerbe am stärksten betroffen sind.

Aber auch bei den Dienstleistungen nahm die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr mit gut 5% markant zu. Hier seien vor allem der Gross- und der Detailhandel von wachsender Arbeitslosigkeit betroffen, so Zürcher. Positiv sei dagegen die überraschend kleine Zunahme im Gastgewerbe und der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im Finanzsektor.

Leicht höhere Jugendarbeitslosigkeit
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) erhöhte sich im September 2015 leicht um 59 Personen (+0,3%) auf 20’618, dies nachdem im August mit den vielen suchenden Schulabgänger ein deutlicher Anstieg um 20% resultiert hatte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der stellensuchenden Jugendlichen im September um 1’138 Personen (+5,8%) angestiegen.

Damit erhöhte sich die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen auf 3,7% von 3,6% im August. Im September des Vorjahres betrug der Wert 3,5%. Demgegenüber blieb die Quote bei den Personen im Alter von 50 Jahren und mehr im Vergleich zum August mit 2,8% auf einem tiefen Niveau stehen.

Insgesamt wurden in der Schweiz im September 196’042 Stellensuchende registriert, 3’373 mehr als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg diese Zahl gar um 12’929 Personen (+7,1%). Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 437 auf 11’342.

Die Zahl der Personen, die ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats ausgeschöpft hatten belief sich im Juli 2015 – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – auf 3’345 (Juni: 3’729).

Rückläufige Kurzarbeit – noch kein Trend
Ausserdem gab das Seco die aktuellsten Zahlen zur Kurzarbeit bekannt: Demnach waren im Juli nur noch 3’211 Personen von Kurzarbeit betroffen, das sind 2’067 Personen weniger als im Vormonat (-39%). Die Anzahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 118 oder 23% auf 404 Einheiten. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen derweil um 37% auf 108’305 Stunden ab.

Boris Zürcher warnte allerdings davor, aus den rückläufigen Zahlen einen Trend ablesen zu wollen. Im Juli hätten möglicherweise saisonale Effekte hineingespielt, und es müssten mindestens noch die Entwicklungen der Monate August und September abgewartet werden, sagte Zürcher.

Im Juli 2014, also noch weit vor dem Frankenschock, waren in der Kurzarbeit 61’190 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 1’065 Personen in 146 Betrieben verteilt hatten. (awp/mc/upd/ps)

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