Neuenburg – In der Schweiz wurde im vergangenen Jahr wieder so viel gearbeitet wie vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Gegenüber 2021 stieg die Zahl der insgesamt geleisteten Arbeitsstunden um 1,3 Prozent.
Konkret wurden in der Schweiz 2022 gut 7,92 Milliarden Arbeitsstunden geleistet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Die Schwelle von 7,9 Milliarden Arbeitsstunden war letztmals 2019 erreicht worden. Der Anstieg im vergangenen Jahr sei auf einen Anstieg der Arbeitsstellen um 1,5 Prozent zurückzuführen. Dieser wurde durch eine Abnahme der tatsächlichen Jahresarbeitszeit pro Arbeitsstelle (-0,2%) allerdings teilweise kompensiert.
Arbeitszeit seit 2017 um 1 Stunde gesunken
Wie die Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) des BFS weiter zeigt, hat sich die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden (ohne Arbeitnehmende in eigener Firma) zwischen 2017 und 2022 um knapp 1 Stunde auf noch 39 Stunden und 59 Minuten verringert. Gründe für diesen Rückgang waren laut BFS die Abnahme der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit und der wöchentlichen Dauer der Überstunden sowie die Zunahme der wöchentlichen Dauer der Absenzen.
Derweil stieg die Anzahl der Ferienwochen von 5,1 auf 5,2 Wochen (+0,2 Tage) pro Jahr. Dabei verfügten die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren mit 5,0 Wochen über weniger Ferien als die 15- bis -19-Jährigen und die 50- bis 64-Jährigen (5,4 bzw. 5,6 Wochen).
Unterschiedliche Wochenarbeitszeiten
In puncto Wochenarbeitszeit wiesen die einzelnen Sektoren grössere Unterschiede auf: Während die tatsächliche Arbeitszeit bei den Vollzeitarbeitnehmenden des Primärsektors knapp 45 Stunden betrug, arbeiteten Angestellte in den Wirtschaftszweigen «Immobilien, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» und auch im Gastgewerbe mit wöchentlich etwas mehr als 39 Stunden am wenigsten.
Einen deutlichen Anstieg gab es bei den gesundheitsbedingten Absenzen. Wie aus den Daten des BFS hervorgeht, stiegen sie zwischen 2021 und 2022 um elf auf 64 Stunden pro Arbeitsstelle. Dagegen gingen die Absenzen wegen Kurzarbeit markant um 31 auf nur noch zwei Stunden zurück. (awp/mc/pg)