Arbon – Der Bauausrüster Arbonia hat im Geschäftsjahr 2018 den Umsatz im zweistelligen Bereich gesteigert. Rechnet man aber den Effekt der Übernahme der Vasco Group und von Tecna sowie die positiven Währungseinflüssen heraus, ist das Wachstum moderat ausgefallen.
Der Umsatz legte um gut 10 Prozent auf 1,37 Milliarden Franken zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Währungs- und akquisitionsbereinigt resultierte noch ein bescheidenes Wachstum von 2,5 Prozent. Damit haben sich die Wachstumsraten wieder etwas normalisiert. Im Vorjahr kletterten die Verkäufe um beinahe 40 Prozent nach oben, dies dank den Übernahmen des Türen-Geschäfts von Looser und von Koralle. Die Erwartungen der Analysten hat das Unternehmen nicht ganz erreicht. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1,39 Milliarden.
Das Geschäftsjahr hat sich in den verschiedenen Divisionen unterschiedlich entwickelt. Dabei schnitten die Sparten Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK), Fenster und Türen mit positiven Wachstumsraten besser ab als die Division Sanitär, welche von schwierigen Märkten im Deutschland und Frankreich zurückgebunden wurde.
Fachkräftemangel bremst
Der von anderen Unternehmen aus der Branche immer wieder thematisierte Mangel an qualifizierten Mitarbeitern im Bauwesen behinderte im vergangenen Jahr auch Arbonia. Sowohl im Installationshandwerk als auch im produzierenden Segment und in allen Divisionen und Regionen habe der vorherrschende Fachkräftemangel das Wachstum gebremst, so Arbonia.
Insbesondere im Hauptmarkt Deutschland, für welchen eine stabile Baukonjunktur verzeichnet wurde, hinderte der Mangel an ausgebildeten Mitarbeitern das Wachstum, aber ebenso der Mangel an Baugrundstücken. Gleichzeitig habe aber der Fachkräftemangel dazu geführt, dass das Neubaugeschäft gegenüber dem margenstärkeren Renovationsgeschäft bevorzugt wurde.
Arbonia spürt aber offenbar auch bereits eine Abkühlung der Konjunktur. Die generell gedämpften Konjunkturerwartungen hätten sich ebenfalls bemerkbar gemacht. So seien die Auftragseingänge aus der Industrie zurückgegangen, was sich auf die Investitionen in gewerbliche Gebäude ausgewirkt habe.
Im Heimmarkt Schweiz ist das Volumen stabil geblieben, die Tiefzinspolitik hat laut Arbonia aber zu Ungleichgewichten auf dem Immobilienmarkt geführt. Die steigenden Leerwohnungsbestände bei Renditeobjekten schaffen demnach zunehmenden Wettbewerb mit Preisdruck auf die Mieten. Energetische Sanierungen würden deshalb weniger attraktiv, da dies die Mieten verteuere. Insgesamt sei das Risiko gewachsen, dass der Wohnungsneubau eine noch stärkere Korrektur erfahre als prognostiziert. Als erfreulich wird dagegen das Wachstum im Büromarkt beschrieben.
Angaben zum Gewinn werden noch keine gemacht, dies soll mit den detaillierten Zahlen am 26. Februar 2019 geschehen. Im vergangenen August mit den Halbjahreszahlen wurde für das Gesamtjahr 2018 ein Anstieg des operativen Gewinns auf Stufe EBITDA auf über 110 Millionen Franken in Aussicht gestellt. (awp/mc/ps)