Arbon – Der Bauausrüster Arbonia hat im Geschäftsjahr 2017 den Umsatz nach der Looser- und Koralle-Übernahme deutlich gesteigert und auch akquisitions- und währungsbereinigt resultierte ein geringes Wachstum. Das Unternehmen hält an der Ergebnisprognose fest. Der Bereich Gebäudetechnik wird in die Divisionen Sanitär sowie Heizung/Lüftung/Klima aufgespalten.
Der Umsatz stieg inklusive der aufgegebenen Geschäftsbereiche (Condecta und Forster Profilsysteme) um rund 39% auf 1,38 Mrd CHF. Das Plus nur im fortzuführenden Geschäft betrug 36% auf 1,25 Mrd CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Währungs- und akquisitionsbereinigt resultierte noch ein Wachstum von 1,5%. Mit den Zahlen hat AFG die Erwartungen der Analysten erfüllt.
Das Geschäftsjahr sei von Produktionsverlagerungen, steigenden Rohstoffpreisen sowie der Integration des Türengeschäfts von Looser und der Koralle Gruppe geprägt gewesen, heisst es weiter. Die Division Gebäudetechnik steigerte den Umsatz um 18% auf 555,0 Mio CHF. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte betrug das Plus 4,1%.
Der grösseren Bedeutung des Sanitärgeschäfts mit der Übernahme der Koralle-Gruppe soll nun auch organisatorisch Rechnung getragen werden. Die Division Gebäudetechnik wird neu in die beiden Einheiten Sanitär und HVAC (Heating, Ventilation and Air Conditioning) aufgeteilt, wie Arbonia weiter schreibt. Die Leitung von HVAC übernimmt Ulrich Bornkessel, bisheriger Leiter der Business Unit Klima- und Lüftungstechnik.
Fenster mit gehaltenem Umsatz
Die Division Fenster konnte den Umsatz mit 351,0 Mio CHF (VJ 350,8 Mio) nur halten und bereinigt resultierte ein Rückgang um 1,4%. Dies sei vor allem auf die Entwicklung in der Schweiz zurückzuführen, während in den anderen Märkten, insbesondere in Polen, in der Slowakei und Tschechien, Wachstum verbucht wurde. 2018 rechnet Arbonia aufgrund der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit, neuen Produkten und dem höheren Auftragseingang hier mit Wachstum.
Die Division Türen steigerte den Umsatz durch die Looser-Übernahme auf 416,5 (VJ 156,7) Mio CHF. Das Wachstum auf Proforma-Basis betrug 4,8%. Die Division habe von den starken europäischen Märkten profitiert. In Deutschland sei der Marktanteil trotz Kapazitätsengpässen gestiegen. In der Schweiz verbuchten der Wohnbau sowie öffentliche Bauten steigende Nachfrage. Der angekündigte Verkauf der Forster Profilsysteme an die belgische Reynaers Group wurde am 22. Januar vollzogen, schreibt der Gebäudeausrüster weiter.
Positive Entwicklung in Deutschland und Osteuropa
Der deutsche Markt habe sich weiterhin sehr positiv entwickelt und das Wachstum sei insbesondere auf den Wohnbau zurückzuführen, in welchem die Neubaufertigstellungen gegenüber dem Vorjahr um 4 bis 5% zugenommen haben. Auch für die Folgejahre rechnet Arbonia mit einer Fortsetzung des positiven Marktwachstums. Die Bautätigkeit in den relevanten osteuropäischen Märkten Polen, Slowakei und Tschechien habe vom starken Wirtschaftswachstum mit guten Arbeitsmarktbedingungen profitiert. Der Schweizer Wohnungsmarkt sei gestützt durch die ungebrochen hohe Nachfrage nach Renditeliegenschaften auf dem hohen Niveau der Vorjahre verharrt. Das Renovationssegment verlaufe jedoch weiterhin rückläufig und bei den Gewerbeliegenschaften würden wirtschaftliche Impulse fehlen.
Das Management hält an dem im August zum Halbjahr publizierten Ergebnisausblick für das Gesamtjahr 2017 fest. Damals hatte der Bauausrüster eine Umsatzprognose inklusive der inzwischen verkauften Condecta von rund 1,3 Mrd CHF in Aussicht gestellt. Beim EBITDA wurde ein Zielwert von über 110 Mio CHF genannt.
Mit den Zahlen hat AFG die Erwartungen der Analysten übertroffen, insbesondere in der Division Türen. Trotzdem hat die Aktie im Verlauf des Dienstagvormittags die Abgaben ausgeweitet und notiert aktuell 2,5% tiefer auf 17,36 CHF. (awp/mc/ps)