Aryzta mit leichtem Umsatzplus im Jahr 2015/16

Aryzta mit leichtem Umsatzplus im Jahr 2015/16
Owen Killian, abtretender Aryzta-CEO.

Zürich – Der Backwaren-Konzern Aryzta ist im Geschäftsjahr 2015/16 nur leicht gewachsen und weist eine verschlechterte Profitabilität aus. Tiefer als von Analysten erwartet fiel vor allem das organische Wachstum im vierten Quartal aus. Für das Geschäftsjahr 2016/17 nennt das Management relativ präzise Ziele.

«Ich bin mir bewusst, dass wir zuletzt underperformt haben», sagte CEO Owen Killian am Montag bei der Präsentation des Jahresabschlusses 2015/16 (per Ende Juli). Doch er zeigte sich für die Zukunft zuversichtlich. So sei die Pipeline gut gefüllt. Und Aryzta sei bei den aktuellen Trends gut aufgestellt.

Der schweizerisch-irische Konzern weist für das letzte Geschäftsjahr (per Ende Juli) einen 1,5% höheren Umsatz von 3,88 Mrd EUR aus. Der operative Gewinn auf Stufe EBITA nahm hingegen um 5,7% auf 484,9 Mio EUR ab, und die entsprechende Marge verschlechterte sich auf 12,5% von 13,5%.

Auf Stufe Reingewinn ergab sich in der Folge beim Gewinn pro Aktie (voll verwässert, bereinigt) ein Minus von 5,0% auf 350,3 Eurocent. Es wird nun eine Dividende von noch 0,5731 CHF pro Aktie vorgeschlagen (VJ 0,6555 CHF).

Organisches Wachstum
Das Unternehmen räumt ein, dass das Umsatzwachstum vor allem dank eines positiven Währungseffekts zustande gekommen sei. Das organische Wachstum habe lediglich 0,5% betragen. Dabei habe sich das Europa-Geschäft (+4,0%) positiv, der Bereich Nordamerika (-3,1%) hingegen negativ entwickelt.

Überraschend schwach fiel das organische Wachstum insbesondere im vierten Quartal aus. Es kam bei +0,8% zu liegen, nachdem es im Q3 +0,9%, im Q2 +0,8% und im Q1 -0,4% gewesen waren. Analysten hatten im Vorfeld mit einer deutlichen Wachstumsbeschleunigung gerechnet.

Investitionen in Marken
Das tiefere operative Ergebnis erklärt das Unternehmen unter anderem mit Investitionen in die Marken La Brea Bakery, Otis Spunkmeyer, Cuisine de France, Hiestand und Fornet. Es sei das Ziel, das Wachstum dieser hochmargigen Produkte anzukurbeln, hiess es dazu.

CEO Owen Killian verwies zudem auf die starke Cashgenerierung. Der freie Cashflow habe mit 267 Mio EUR deutlich über dem eigenen Ziel (200 Mio EUR) gelegen. Dadurch habe sich in den letzten Wochen auch die Möglichkeit zu einer Umfinanzierung ergeben, was die entsprechenden Kosten «signifikant» verringern soll. Die relativ hohe Nettoverschuldung verbesserte sich im Verlauf des Geschäftsjahres aber nur leicht.

Höherer Gewinn angepeilt
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016/17 erwartet das Management nun einen Free Cashflow in der Grössenordnung von 225 bis 275 Mio EUR – exklusive Kosten für die Umfinanzierung von schätzungsweise 180 Mio. Ausserdem soll der (bereinigte) Gewinn für das Gesamtjahr 2016/17 im Rahmen des Konsenses bei 358 Cent pro Aktie zu liegen kommen – und damit über dem Wert von 2015/16.

Dieser Prognose liegen laut dem Management bestimmte Wachstumsannahmen (org. Wachstum: 1-2%) und Erwartungen zur EBITA-Marge (11,5-12,5%) zugrunde, wie CFO Patrick McEniff ausführte. Er verwies dabei auch auf neuerliche Vertragserneuerungen. Solche würden erneut in den USA anfallen, nun aber auch in Europa.

Am Berichtstag büssen die Aktien in einem insgesamt schwächeren Markt leicht an Terrain ein. Nach dem Kurssprung vom Freitag dürfte es sich auch um Gewinnmitnahmen handeln, heisst es von Analysten. Am Freitag hatten die Papiere um fast 10% angezogen, nachdem Aryzta das Geheimnis um den Namen des neuen Verwaltungsratspräsidenten gelüftet hatte. Mit Gary McGann, Ex-CEO von Aer Lingus, wurde ein Externer als Nachfolger für den abtretenden Denis Lucey vorgeschlagen. Zudem soll der bekannte Schweizer Anwalt Rolf Watter Mitglied des Gremiums werden. Die aktuellen Zahlen kommentierten die Analysten zurückhaltend. Aryzta bleibe ein «Transformationsfall», hiess es zum Beispiel bei Baader Helvea. (awp/mc/pg)

Arzyta

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