Aryzta kann Abwärtstrend im vierten Quartal etwas bremsen
Zürich – Beim Backwarenkonzern Aryzta hat sich der Umsatzschwund im bisherigen Verlauf des vierten Quartals (per Ende Juli) gegenüber den Vormonaten etwas verlangsamt. Im laufenden Monat Juni seien die Verkäufe bisher organisch um rund 23 Prozent zurückgegangen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Dies ist eine erste zaghafte Verbesserung auf tiefem Niveau, denn im April waren die Verkäufe im Vergleich zur Vorjahresperiode noch um 49 Prozent und im Mai um 36 Prozent eingebrochen. Aryzta war mit voller Wucht von der Corona-Krise getroffen worden. Ein wichtiger Teil des Geschäfts stammt aus dem kleinflächigen Detailhandel. Dieser wurde ebenso von Einschränkungen gebremst wie das Geschäft mit Hotels und Restaurants.
Um die Liquidität zu schützen, wurden deshalb im März verschiedene Massnahmen ergriffen, was unter anderem die Schliessung von Backwerken und die Beurlaubung von Personal zur Folge hatte. Die Liquidität per 25. Juni konnte so bei rund 370 Millionen Euro knapp stabil gehalten werden, wie es in der Mitteilung heisst.
Gegenüber Ende April ist dies ein Rückgang von rund 15 Millionen. Diese Entwicklung entspreche aber in etwa den Erwartungen, wie sie Ende Mai kommuniziert worden sei. Das Management geht entsprechend davon aus, dass auch per Ende des Geschäftsjahres eine «solide» Cashposition vorhanden sein werde.
Holprige Erholung erwartet
Man werde auch in naher Zukunft ein wachsames Auge auf die Entwicklung der Liquidität richten, ebenso auf die Entwicklungen im Zusammenhang mit Covid-19, heisst es weiter. Aryzta rechnet mit einer holprigen Erholung in den kommenden Monaten.
Die Produktion wurde mittlerweile wieder hochgefahren. In Europa steht den Angaben zufolge nur noch eine Bäckerei vollkommen still, gegenüber drei Ende April, und rund 80 Prozent der Produktionslinien sind aktiv. In Nordamerika ist noch eine von ehemals fünf Bäckereien geschlossen, und etwa 90 Prozent der Anlagen sind in Betrieb. Von den Mitarbeitern seien noch 22 Prozent beurlaubt nach 30 Prozent vor zwei Monaten. (awp/mc/ps)