Aryzta-CEO Owen Killian.
Zürich – Der Backwarenkonzern Aryzta hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2010/11 – per 31.1. – den Umsatz aufgrund von diversen Akquisitionen im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Nach einem längeren Rückgang wuchs er allerdings auch organisch wieder. Trotz der stark gestiegenen Preise für Rohstoffe in der Industrie zeigt sich der Konzern zuversichtlich für die weitere Zukunft.
Der Gruppenumsatz stieg in der Berichtsperiode um 36% auf 1,89 Mrd EUR, im Bereich Food waren es +60% auf 1,28 Mrd EUR. Organisch legte er allerdings lediglich 0,4% zu, Akquisitionen machten +54% und Wechselkurse +6% aus. Der Bereich ‹Food Europe› wuchs um 9,7%, wobei Akquisitionen 7,3% zum Wachstum beitrugen. Das organische Wachstum war hier noch immer negativ (-0,9%). Vor allem in Irland und Grossbritannien war das so, wobei es dort Anzeichen zur Stabilisierung gebe. In Kontinentaleuropa kehrte der Konzern den Angaben zufolge zu Wachstum zurück, vor allem im unabhängigen Segment (Bäckereien, unabhängige Restaurants).
Analystenerwartungen übertroffen
«Food America» legte um 140%, wobei hier die Zukäufe 128% und das organische Wachstum 2,1% ausmachten. Vor allem im Bereich Detailhandel und Schnellverpflegungs-Restaurants sei man gewachsen. Das Segment ‹Food Rest of the World› wuchs wegen der Akquisitionen zwar um 591%, macht mit lediglich 12,5 Mio EUR aber noch immer wenig aus. Der Gruppen-EBITA konnte um 52% auf 173,1 Mio EUR gesteigert werden, die Marge um 90 Basispunkte auf 9,1%. Und der zugrundeliegende Gewinn pro Aktie (EPS, voll verwässert) legte um 34% auf 140,3 Cent zu. Damit hat der Konzern die Prognosen der Analysten (AWP-Konsens) übertroffen. Diese hatten für den Umsatz 1,843 Mrd, für den EBITA 169,6 Mio EUR und für das EPS 139 Cent prognostiziert.
Optimistischer Ausblick
Wie der Konzern weiter mitteilte, konnten die Netto-Schulden im Bereich Food um 4,6% auf 1,06 Mrd EUR reduziert werden, das Verhältnis Schulden/EBITDA liegt noch bei 2,46x. Der Konzern beabsichtige, hier ein Investment-Grad-Rating im Bereich von 2-3x zu behalten, heisst es. Bereits bekannt sind die Zahlen der separat in Irland kotierten Agrar-Tochter Origin, an der Aryzta gut 70% hält. Ihr EPS stieg in der Berichtsperiode um 32% auf 11,45 Cent, der Umsatz um gut 7% auf 611,1 Mio EUR. Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich der Konzern optimistisch und erachtet für das Geschäftsjahr 2010/11 einen Gewinn pro Aktie (EPS, voll verwässert) von rund 300 Euro-Cent als «angemessen».
Verbesserung des organischen Wachstum «ermutigt»
«Zwar stammt der Grossteil des Wachstum von den jüngst getätigten Akquisitionen, aber wir sind sehr ermutigt von der Verbesserung unseres organischen Wachstum. Die Konsumenten passen sich den verbesserten wirtschaftlichen Umständen in den meisten Märkten an», wird CEO Owen Killian in der Mitteilung zitiert. Die Periode habe aber auch eine erneute Inflation bei den Rohwarenpreisen in der Nahrungsmittelindustrie gebracht. Darauf lege man den Fokus unmittelbar, heisst es weiter, wobei aus heutiger Sicht mit einer Erhöhung der Preise im zweistelligen Prozentbereich zu rechnen sei, um die Kosten decken zu können. Aryzta geht aber davon aus, dass die Backwarenindustrie sich in Zeiten von Inflation als widerstandsfähig erweisen dürfte.
Technologie-Initiative
Aryzta wolle weiterhin das Potential aus der vergrösserten Kundenbasis ausschöpfen. Dies soll durch neue Projekte zur Kombination von Geschäften in Europa und Nordamerika und durch eine Technologie-Initiative geschehen. Die vergrösserte Business-Plattform sollte es Aryzta insgesamt ermöglichen, bis 2013 das Gewinnziel (EPS) von mindestens 400 Cent und bis 2015 einen Return on Investment aus dem bestehenden Geschäft von mindestens 15% zu erreichen. (awp/mc/ps)