Zürich – Beim Backwarenhersteller Aryzta soll Andreas Schmid den zurücktretenden Gary McGann als Präsident des Verwaltungsrats ablösen. Seine Wahl soll am 16. September an der ausserordentlichen Generalversammlung erfolgen.
Schmid ist kein Unbekannter und er kennt auch die Branche: Er leitete lange Jahre als CEO und auch als Präsident die Geschicke des Schokolade-Herstellers Barry Callebaut. Später war er auch Mitglied in den Verwaltungsräten von Adecco, Kuoni, Gategroup oder Davidoff.
«Sollte ich […] gewählt werden, würde ich von bestimmten Mandaten, die ich derzeit innehabe, zurücktreten, um das Unternehmen bei der Bewältigung dieser schwierigen Zeiten zu unterstützen», liess sich Schmid in der Mitteilung zitieren.
Aktionäre wollen Jordi
Das ausserordentliche Aktionärstreffen von Mitte September findet auf Betreiben einer Investorengruppe um die Fonds Veraison und Cobas statt. Diese fordern seit Monaten Veränderungen bei Aryzta und einen Umbau des Verwaltungsrates. Aryzta ist schon länger angeschlagen und der Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Lage noch deutlich verschärft.
Konkret will die Aktionärsgruppe fünf der elf Verwaltungsräte absetzen. Für das Präsidium des Verwaltungsrates sieht die Gegenpartei den ehemaligen Hiestand-Chef Urs Jordi vor. Veraison leht denn auch die Wahl Schmids «klar» ab, wie diese in einer Stellungnahme schrieb. Das riecht nach einer möglichen Kampfwahl.
Möglicher Verkauf?
An der Generalversammlung von Mitte September sollen die Aktionäre zudem über einen möglichen Verkauf des Unternehmens befinden. Denn laut Angaben des Verwaltungsrats vom Juli hätten sich mehrere Kaufinteressenten gemeldet. In den Medien wurde etwa der Name des kanadischen Lebensmittel- und Bäckereikonzerns George Weston genannt. (awp/mc/ps)