Aryzta-CEO Owen Killian.
Zürich – Der Spezialbackwaren-Konzern Aryzta hat sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 (per Ende April) in etwa im Rahmen der Erwartungen entwickelt. In Europa leidet das Unternehmen unter den politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, was organisch zu einem leicht rückläufigen Geschäft geführt hat. In den USA und im Rest der Welt sind die Wachstumsraten dagegen klar positiv, so dass der Ausblick bestätigt wird.
Im Hauptbereich Food erzielte das Unternehmen laut einer Mitteilung vom Dienstag einen Umsatz von 2,13 Mrd EUR, entsprechend einem Plus von 9,9%. Während das organische Wachstum 3,8% und Akquisitionen 4,8% zum Zuwachs beitrugen, machten die Währungsveränderungen +1,3% aus. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten knapp übertroffen. Der AWP-Konsens für den Food-Umsatz lag bei 2,11 Mrd EUR. Bereits letzte Woche bekannt gegeben worden war der Umsatz der separat kotierten Agrar-Sparte Origin, an der Aryzta 68,8% hält. Die Verkäufe lagen dort bei 959 Mio EUR (-2,3%, organisch +7%). Der Gesamtumsatz der Gruppe legte entsprechend um 5,8% auf 3,09 Mrd EUR zu (organisch +4,8%).
Food Europa von Euro-Krise belastet
Der Bereich Food Europe wuchs in der Berichtsperiode dank Akquisitionen zwar um 7,2% auf 945 Mio EUR, organisch blieben die Zahlen aber mit -1,1% rückläufig. Im dritten Quartal waren es organisch gar -2,6%. Hier seien die Herausforderungen innerhalb des Konzerns weiterhin am grössten, heisst es, denn die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten würden das Konsumentenvertrauen anhaltend dämpfen. Preiserhöhungen zum Ausgleich der gestiegenen Rohstoffpreise während des letzen Jahres hätten das Geschäft zusätzlich erschwert.
Asien stark
Food America – die grösste Sparte mit einem Umsatz von 1,02 Mrd EUR – legte insgesamt um 10,6% zu, organisch waren es immerhin 7,0%. Aryzta begründet die «starke Performance» mit den Zukäufen in früheren Perioden, welche einen höheren Umsatzanteil im stärker wachsenden Verkaufskanal der Selbstbedienungsrestaurants gebracht hätten. Im Rest der Welt – vor allem Asien – konnte Aryzta die Verkäufe um 23,1% (organisch +14%) auf 163 Mio EUR steigern. Hier profitiere man von der Wachstumsdynamik in der Region und von Investitionen zum Ausbau des Geschäftes.
Finanzielle Position weiterhin solide
Die finanzielle Position sei in der Berichtsperiode stark geblieben, heisst es weiter, mit einer Nettoschuld am Ende der Periode von 952 Mio EUR im Food-Segment und einer EBITDA-Ratio von 2,13x sowie einer durchschnittlichen Laufzeit von 6,32 Jahren.
Guidance 2011/12 bekräftigt
«Die Zahlen reflektieren den Nutzen von früheren Akquisitionen und die Verbesserung beim Channel-Mix. Die schwache Nachfrage in Europa hat aber die Umsätze in der Periode belastet», wird CEO Owen Killian in der Mitteilung zitiert. Die Fortschritte bei den Bemühungen zur Verbesserung der Effizienz und der Geschäftsabläufe (Aryzta Transformation Initiative, ATI) sowie die Repositionierung in Bereichen mit höherem Wachstum sollten die Performance aber weiter unterstützen und blieben essentiell. Die bisherige Guidance für das Geschäftsjahr 2011/12 von 338 Eurocent pro Aktie bleibt entsprechend unverändert. (awp/mc/upd/ps)