Aryzta verbessert operative Marge im ersten Halbjahr
Zürich – Der Backwarenhersteller Aryzta hat im ersten Halbjahr 2024 gegenüber der Vorjahresperiode einen leicht tieferen Umsatz erzielt. Gleichzeitig verbesserte die Gruppe aber ihre Profitabilität und sieht sich auf Kurs, die gesteckten Margenziele zu erreichen. Auch bei der Refinanzierung der Schulden hat Aryzta Fortschritte erzielt.
In den Monaten Januar bis Juni ging der Umsatz um 0,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro zurück, wie es am Montag in einer Mitteilung hiess. Organisch verblieb ein Minus von 0,7 Prozent, wobei vor allem negative Preis- und Produktmix-Effekte belasteten, während die Volumen stabil blieben.
Insgesamt hat sich die Umsatzentwicklung im zweiten Quartal gegenüber dem Startquartal abgeschwächt. Nachdem die Verkäufe im ersten Quartal organisch noch um 0,1 Prozent leicht gewachsen waren, sanken sie im zweiten Jahresviertel um 1,5 Prozent. Als Gründe für den Rückgang führt Aryzta das starke Wachstum des Vorjahres und ein herausforderndes Konsumumfeld an.
In diesem Jahr hat der Konzern seine Berichterstattung auf das Kalenderjahr umgestellt, nachdem das Geschäftsjahr in den Vorjahren jeweils im Juli endete.
Marge gesteigert
Das Betriebsergebnis (EBITDA) steigerte Aryzta derweil um 7,0 Prozent auf 149,8 Millionen Euro und die operative Marge rückte um einen Prozentpunkt auf 14,2 Prozent vor. Unter dem Strich erzielte die Gruppe derweil einen leicht über dem Vorjahr liegenden Reingewinn von 58,1 Millionen Euro, wie es weiter hiess.
Zum Anstieg der Marge haben laut den Angaben die Einführung neuer Produkte, Effizienzsteigerungen sowie eine strikte Kostendisziplin beigetragen. Damit sei die Gruppe auf einem guten Weg, die bis 2025 angestrebte Steigerung der Marge auf 14,5 Prozent zu erreichen. Im ersten Halbjahr 2025 wird Aryzta dann einen neuen Mittelfristplan vorlegen.
Gedämpfte Konsumstimmung
In Europa sank der Umsatz geringfügig um 0,3 Prozent auf 937,9 Millionen Euro, wobei organisch ein Minus von 1,1 Prozent resultierte. Die Konsumausgaben stünden auf dem «alten Kontinent» nach einer langen Periode mit Inflation noch immer unter Druck, hiess es. In Schlüsselmärkten wie der Schweiz, Frankreich oder Dänemark seien aber positive Entwicklungen zu sehen.
Im Rest der Welt ging der Umsatz vor allem währungsbedingt um 1,7 Prozent auf 117,3 Millionen Euro zurück, während organisch ein Wachstum von 2,8 Prozent erzielt wurde. Dies sei vor allem auf positive Preiseffekte zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung. Das Geschäft mit Quick Service Restaurants (QSR) hat sich weltweit leicht erholt.
Verbesserte Finanzierung
Aryzta habe die Profitabilität verbessert, einen soliden Cashflow erwirtschaftet und Schulden abgebaut, wird Verwaltungsratspräsident und CEO ad interim Urs Jordi in der Mitteilung zitiert. Wie bereits bekannt, wird Michael Schai Anfang 2025 den CEO-Posten bei Aryzta übernehmen.
Auf der Schuldenseite hat die Gruppe eine neue revolvierende Kreditfazilität über 930 Millionen Euro mit einer verlängerten Laufzeit bis 2029 abgeschlossen. Mit diesem Geld will man unter anderem die grössere der beiden in Franken denominierten Hybridanleihen auf den nächsten Kündigungstermin vollständig zurückzuzahlen.
Dieser Schritt werde die Finanzlage des Konzerns verbessern, sagte Jordi. Die Franken-Anleihen gelten als teuer.
2024-Ziele bestätigt
Zudem bekräftigte Aryzta die Ziele für 2024: ein organisches Wachstum im «tiefen bis mittleren einstelligen Bereich» und eine «Normalisierung» des Margenwachstums. Im zweiten Halbjahr sei mit einer Verbesserung des organischen Wachstums zu rechnen, hiess es. So sollten die negativen Effekte aus der laufenden Portfoliobereinigung geringer ausfallen.
An der Börse wurde das Ergebnis mit Abgaben quittiert: Die Titel von Aryzta verlieren in einem freundlichen Gesamtmarkt bis zum Börsenschluss 3,2 Prozent auf 1,61 Franken. (awp/mc/ps)