Aryzta ist mit Zahlen auf der Zielgeraden für mittelfristige Erwartungen
Zürich – Aryzta hat im Gesamtjahr 2023 Umsatz und Profitabilität gesteigert. Ausserdem ist die Verschuldung zurückgegangen. Für das laufende Jahr gibt sich das Management zwar zuversichtlich, warnt aber auch vor nachlassendem Tempo und einem schwachen ersten Quartal.
Für das Kalenderjahr 2023 weist die Firma einen Umsatz von 2,193 Milliarden Euro aus. Das sind organisch 14,7 Prozent mehr als im Jahr 2022.
Das Wachstum war laut Mitteilung hauptsächlich auf höhere Preise zurückzuführen. Der Preiseffekt machte entsprechend 12,2 Prozent davon aus, während die Verkaufsvolumen 3,1 Prozent beisteuerten und Mix-Effekte um 0,6 Prozent bremsten.
Im neuen Jahr soll das Wachstum – Aryzta erwartet ein tiefes bis mittleres einstelliges organisches Plus – nun aber wieder stärker von Volumen und Mix getrieben sein. «Preiserhöhungen werden nach wie vor notwendig sein, aber deutlich moderater», erklärte Firmenchef Urs Jordi gegenüber AWP. So seien etwa die Zunahmen für Rohstoffe wie Kakao oder Butter oder auch Energiekosten nicht mehr ganz so markant wie bis anhin. In anderen Bereichen, etwa bei den Löhnen, blieben die Steigerungen weiterhin hoch.
Schnellrestaurant-Geschäft vorübergehend gedämpft
Einen Dämpfer gibt es aber im ersten Quartal, weil das Geschäft mit den Schnellrestaurants (sogenannte Quick Service Restaurants oder QSR) nur gedämpft läuft. Grund dafür sind laut Jordi die geopolitischen Verwerfungen.
Grundsätzlich sei das QSR-Geschäft aber robust und habe sich nach der Pandemie schnell erholt und Marktanteile zurückgeholt. Die Schnellrestaurants passten zudem ihr Marketing den aktuellen Gegebenheiten an, weshalb sich bereits wieder eine Verbesserung zeige.
Profitabilität gesteigert
Den Betriebsgewinn (EBITDA) steigerte Aryzta 2023 gegenüber dem Vorjahr um einen Drittel auf 304,5 Millionen. Dementsprechend nahm die Profitabilität zu: Im Zwölfmonatszeitraum ging die entsprechende Marge auf 13,9 Prozent und damit im Vergleich zu 2022 um 190 Basispunkte hoch.
Das gelang dem Unternehmen unter anderem durch eine Portfolioanpassung, Effizienzsteigerungen und Kostendisziplin. Aber auch durch die Entwicklung neuer Produkte. Als Beispiel nannte Jordi etwa die Entwicklung von Brötchen, die weniger Zeit in Anspruch nehmen fürs Aufbacken am Verkaufsort.
Für das laufende Jahr dürfte die EBITDA-Marge laut Jordi weiter steigen. Zur Erinnerung: Aryzta erwartet mittelfristig eine Betriebsgewinnmarge von mindestens 14,5 Prozent. Das Wachstum wird aber nicht mehr so schnell vonstattengehen wie bisher. Auf die Frage eines Analysten an der Investorenkonferenz, ob man mit der Schätzung von 20 bis 40 Basispunkten EBITDA-Margen-Zunahme in etwa richtig liege, sagte Jordi: «Das ist eine berechtigte Annahme.»
Mit Verschuldung auf Zielkurs
Unter dem Strich blieb Aryzta ein Reingewinn von 125,7 Millionen Euro. Als Unternehmen, das in Euro rapportiert, habe man den Vorteil, dass das Schweizer Geschäft besser da stehe.
«Auf der anderen Seite haben wir den negativen Effekt, dass wir eine Verschuldung haben mit Hybrid-Anleihen in Schweizer Franken, die darum etwas schwerer lasten», so Jordi.
Insgesamt sei man mit dem Ziel, die Verschuldung auf unter 3x EBITDA zu bringen, auf Kurs, sagte das Management bei der Präsentation. Per Ende 2023 bestand das von der Gruppe verwaltete Kapital aus Eigenkapital von 698,6 Millionen Euro (2022: 932,4 Mio) und einer Nettoverschuldung von 490,8 Millionen Euro (2022: 290,0 Mio). Dies entspreche einem Gesamtverschuldungsgrad von 3,3x per Ende Jahr, bestehend aus dem Verschuldungsgrad von 1,41x und der Zinsdeckung von 3,91x. (awp/mc/ps)