Aryzta wächst im ersten Halbjahr über Erwartungen
Schlieren – Der Backwarenhersteller Aryzta hat im ersten Halbjahr 2018/19 per Salo zwar weniger umgesetzt. Organisch zeigte sich indes eine Stabilisierung der Umsatzentwicklung, wurde doch zum dritten Quartal in Folge ein (leichtes) Wachstum erzielt. Unter dem Strich verdiente die Gesellschaft dennoch deutlich weniger. Der bisherige Ausblick wurde bestätigt.
Insgesamt nahm der Umsatz in dem Ende Januar 2019 abgelaufenen ersten Semester 2018/19 um 4,2 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro ab, wie Aryzta am Dienstag mitteilte. Dafür waren vor allem Verkäufe von Aktivitäten verantwortlich.
Organisch, also aus eigener Kraft, stieg der Umsatz dagegen um 0,7 Prozent. Analysten hatten lediglich mit plus 0,1 Prozent gerechnet. Dabei setzte sich die seit dem vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres zu beobachtende positive organische Umsatzentwicklung im zweiten Jahresviertel des laufenden Jahres beschleunigt fort.
Wachstumsbeschleunigung im zweiten Quartal
So nahmen die Verkäufe im zweiten Quartal um 1,0 Prozent zu, während sie in den beiden Vorquartalen lediglich um 0,3 Prozent respektive 0,5 Prozent gestiegen waren. Die Zahlen reflektierten eine Stabilisierung der Geschäftsentwicklung, sagte Firmenchef Kevin Toland an einer Telefonkonferenz. Im bisherigen Verlauf des dritten Quartals habe das Wachstum zudem an die beiden vorangegangenen Jahresviertel anschliessen können.
Erfreut zeigt Toland sich dabei über die Umsatzentwicklung in der Region Nordamerika. Dort nahm der Umsatz im ersten Halbjahr zwar (organisch) 1,8% ab. Im zweiten Quartal fiel der Rückgang mit noch 0,9 Prozent nach einem Minus von 2,8 Prozent im ersten Jahresviertel aber deutlich geringer aus.
«Stabil» respektive «solide» entwickelten sich gemäss Toland im Halbjahr die Regionen Europa und Rest der Welt. In ersterer betrug das organische Umsatzwachstum in den beiden letzten Quartalen 1,9 Prozent (Q2) respektive 2,0 Prozent, im Rest der Welt 5,7 Prozent beziehungsweise 7,7 Prozent.
Der bereinigte operative Gewinn auf Stufe EBITDA sank derweil um 6,0 Prozent auf 152 Millionen Euro und die entsprechende Marge um 10 Basispunkte auf 8,9 Prozent. Das Betriebsergebnis lag damit aber über den Erwartungen der Analysten, die lediglich 144 Millionen veranschlagt hatten.
Unter dem Strich ergab sich ein 22,5 Prozent tieferer Reingewinn von 39,5 Millionen. Nach Rechnungslegungsstandard IFRS resultierte ein Verlust von 4,3 Millionen Euro. Das sind deutlich weniger als der Fehlbetrag von 197 Millionen im Vorjahr.
Nordamerika bleibt herausfordernd
Aryzta habe im ersten Halbjahr dank der eingeleiteten Restrukturierungsmassnahem die Effizienz gesteigert und damit die ersten Schritte im mehrjährigen Turnaround-Prozess getan, sagte Toland weiter. Zwar bleibe die Situation in Nordamerika herausfordernd, dennoch sei er Aufgrund der greifenden Massnahmen und der Entwicklung in den Märkten für das Gesamtjahr zuversichtlich, erklärte der Firmenchef.
Er bestätigte auch das bisherige EBITDA-Ziele für das Gesamtjahr. Diesbezüglich wird mit einem mittleren- bis hohen einstelligen Plus (organisch) gerechnet.
Die Aktien reagierten mit einem Kursfeuerwerk auf die Resultate. Kurz vor 10.30 Uhr legen sie gut 12 Prozent auf 1,33 Franken zu, während der Gesamtmarkt (SPI) kaum verändert notiert. Analysten bewerten die Resultate als robust. Das bisher vom Markt als ambitiös eingestufte EBITDA-Ziel erscheine damit plausibel, meinte ein Kommentator. (awp/mc/ps)