Ascom ernennt Nicolas Vanden Abeele zum neuen CEO
Baar – Beim Technologiekonzern Ascom kommt es zu einem Wechsel auf dem CEO-Posten. Ab 1. Februar 2022 wird der Belgier Nicolas Vanden Abeele den Chef-Posten von Jeannine Pilloud übernehmen. Unter der neuen Leitung soll das Wachstum beschleunigt werden.
Der Wechsel an der Unternehmensspitze kommt für viele Marktbeobachter überraschend. Erst vergangene Woche hatte Ascom vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 vermeldet. Demnach stieg der Umsatz um 3,7 Prozent auf 292 Millionen Franken und der Auftragseingang zog mit einem Plus von 6,2 Prozent auf 342 Millionen sogar noch deutlicher an. Mit einer EBIDTA-Marge von 9,8 Prozent wurde die Zielsetzung knapp erreicht.
Transformation abgeschlossen
Die nun abtretende Jeannine Pilloud hatte den CEO-Posten bei Ascom erst im August 2019 in einer schwierigen Phase angetreten. Als ehemalige Leiterin der SBB-Division Personenverkehr war sie zunächst als Verwaltungsratspräsidentin gewählt worden, ehe sie kurze Zeit später die operative Führung übernahm. In der Folge schloss sie die Fokussierung auf Kommunikationssysteme in Spitälern ab und schwenkte das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs.
VR-Präsident Valentin Chapero würdigte am Mittwoch an einer Telefonkonferenz die Leistungen von Pilloud in den vergangenen Jahren. «Sie und ihr Team haben trotz Corona-Pandemie und Lieferengpässen gute Arbeit geleistet.» Der Verwaltungsrat sei aber zum Schluss gekommen, dass für die nun folgende Phase ein neues Profil an der Spitze gebraucht werde.
Mittelfristziel bestätigt
Der neue CEO Nicolas Vanden Abeele stösst vom belgischen Technologieunternehmen Barco zu Ascom, wo er zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung war. Zuvor war er in Führungspositionen bei der Etex Group und Alcatel-Lucent tätig. «Dank seiner technologischen Expertise und den Erfahrungen im Marketing soll unter ihm das Wachstum beschleunigt werden», so Chapero.
Am mittelfristigen Ziel, dass der Umsatz im zweistelligen Bereich wachsen soll, habe sich nichts geändert. «Das Unternehmen hat alles was es braucht, um in einem komplizierten und fragmentierten Markt erfolgreich zu sein», zeigte sich der VR-Präsident überzeugt. Dabei werde weiterhin in erster Linie auf organisches Wachstum gesetzt.
Lobende Worte
An der Börse stösst der Stabwechsel auf wenig Resonanz. Bis um 10.45 Uhr legen die Ascom-Titel um 0,2 Prozent auf 12,28 Franken zu. Damit liegen die Aktien aber noch rund 25 Prozent unter dem im August erreichten Höchstwert des vergangenen Jahres.
ZKB-Analyst Walter Bamert begrüsst in einem Kommentar den Wechsel auf dem Chefposten. Der neue CEO sei dank seiner Erfahrung an der Schnittstelle von Hardware, Software und entsprechenden Dienstleistungen gut für den Posten geeignet und noch etwas besser als seine Vorgängerin in der Branche verankert, so der Experte. (awp/mc/pg)