Ascom: Weniger Umsatz und Gewinn im Halbjahr

Fritz Mumenthaler

Ascom-CEO Fritz Mumenthaler.

Bern – Der Technologiekonzern Ascom hat im ersten Halbjahr wegen Wechselkursverlusten sowie einmaliger Kosten für die frühzeitige Auflösung eines Bankkredites einen massiven Gewinnrückgang erlitten. Die kleinste und margenschwächste Division Security Communication soll verkauft werden. Wohl nicht zuletzt auch aus diesem Grund wurde die EBITDA-Prognose für das laufende Jahr erhöht.

Der Umsatz erreichte 253,1 Mio CHF, nach 281,2 Mio im Vorjahr. Währungs- und devestitionsbereinigt sei die Umsatzentwicklung weitgehend stabil und im Rahmen der Company Guidance ausgefallen, teilte Ascom am Donnerstag mit. Der Auftragseingang ging währungs- und devestitionsbereinigt um 1,6% auf 277,1 Mio CHF zurück. Der EBITDA auf Gruppenstufe erreichte noch 29,6 Mio CHF (VJ 33,9 Mio) bei einer EBITDA-Marge von 11,7% (12,1%). Der EBIT fiel um 19% auf 19,5 Mio CHF. Ascom schloss das erste Halbjahr mit einem Reingewinn von 9,0 Mio CHF ab – was gut der Hälfte des Vorjahresgewinns von 17,1 Mio entspricht. Wechselkursverluste belasteten mit 6,6 Mio und die frühzeitige Auflösung eines Bankkredites mit 1,4 Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen hat Ascom die Erwartungen der Analysten beim Umsatz verfehlt, beim EBIT aber übertroffen.

«Sehr gutes Ergebnis» bei Wireless Solutions
Mit der Division Wireless Solutions wurde ein organisches Wachstum von 5,2% auf 132,4 Mio CHF erreicht. Mit einem EBITDA von 17,8 Mio und einer höheren EBITDA-Marge von 13,4 (VJ 12,5)% sei ein «sehr gutes» Ergebnis erreicht worden. Network Testing sei von den Währungseffekten am härtesten getroffen worden, da geäss Ascom fast 90% des Umsatzes in US Dollar und Euro realisiert werden. Der Umsatz erreichte 70,3 Mio CHF, nach 80,1 Mio im Vorjahr. Überdies hätten Investitionen in neue Produkte und Märkte das operative Ergebnis belastet: Der EBITDA fiel auf 5,4 Mio von 12,3 Mio CHF, die EBITDA-Marge auf 7,7 (15,4%). Bei Security Communication sei der Umsatz mit 51,4 (64,3) Mio CHF aufgrund der zyklischen Nachfrage im Defensegeschäft «erwartungsgemäss» tiefer ausgefallen. Der EBITDA erreichte 3,6 Mio CHF und die entsprechende Marge 7,0%.

Security Communication soll verkauft werden
Ascom will sich künftig auf die Divisionen Wireless Solutions und Network Testing fokussieren – für die dritte und kleinste Division Security Communication werden neue Eigentümer gesucht. Aufgrund des kleinen Schweizer Heimmarktes seien die Wachstumsmöglichkeiten beschränkt und mit deutlichen Risiken behaftet, begründet das Unternehmen den Entscheid. Auf der anderen Seite prüfe Ascom laufend die Möglichkeiten gezielter und wertvermehrender Akquisitionen. Dank einer neu abgeschlossenen Kreditfazilität sei die strategische Flexibilität der Gruppe weiter erhöht worden. Mit liquiden Mitteln in Höhe von 80,4 Mio CHF sowie einer Eigenkapitalquote von 35,9% sei Ascom «finanziell gesund».

Gruppe erwartet «starkes zweites Halbjahr»
Für das Gesamtjahr 2011 erwartet Ascom für die weitergeführten Geschäfte eine EBITDA-Marge von 13-14%, sofern sich das wirtschaftliche Umfeld und die Währungsrelationen im zweiten Halbjahr nicht noch weiter deutlich verschlechtern sollten. Die Gruppe erwarte ein «starkes» zweites Halbjahr 2011, heisst es weiter. Allerdings blieben die Turbulenzen an den Finanzmärkten ein Unsicherheitsfaktor. Bis dato wurde auf Gruppenstufe eine EBITDA-Marge von 11,5 bis 12,5% in Aussicht gestellt. Die mittelfristigen Ziele wurden bestätigt. Gemäss früheren Angaben soll die EBITDA-Marge bis zum Geschäftsjahr im Bereich von 14% bis 15% liegen, bei einem durchschnittlichen jährlichen organischen Wachstum in den beiden Divisionen Wireless Solutions und Network Testing von 5% bis 10% in den Jahren 2012 und 2013. (awp/mc/upd/ps)

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