Ascom-CEO Fritz Mumenthaler. (Foto: Ascom)
Baar – Der Technologiekonzern Ascom hat 2014 seine selber gesteckten Ziele beim Umsatz, operativem Ergebnis und Reingewinn erreicht. Für 2015 ist das Management pessimistischer als bislang. Es plant nun ein Investitionsprogramm. Die Folgen der Frankenaufwertung hält er für relativ gering.
Das Ascom-Management hat gehalten, was es versprochen hat. Es brauchte dafür allerdings ein «hervorragendes zweites Halbjahr», wie das Unternehmen in der Mitteilung vom Donnerstag schreibt. So hätten die Verkaufszahlen im zweiten Semester 26% über jenen des ersten gelegen.
Wireless im Plus – Network Testing gibt nach
Dies führte für das Gesamtjahr zu einem 2,4% tieferen Umsatz von 448,8 Mio CHF. Im Kerngeschäft, also unter Ausklammerung der Aktivitäten im Zusammenhang mit nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften, büsste Ascom 0,4% ein und erreichte 437,5 Mio CHF. Zu konstanten Wechselkursen hätte ein Plus von 2% resultiert, betont das Unternehmen. Das Management hatte einen Umsatz in der Grössenordnung des Vorjahres in Aussicht gestellt.
Die beiden Sparten entwickelten sich allerdings gegenläufig. Das Segment Wireless Solutions verzeichnete ein Umsatzwachstum von 4,2% (+6,4% in LW) auf 318,9 Mio CHF, während sich die Verkäufe der Sparte Network Testing um 11% (-8,8% in LW) auf 119,0 Mio CHF verringerten.
Höherer Reingewinn
Auch bei den Gewinnzahlen erfüllte Ascom die eigenen Vorgaben. Der EBITDA erhöhte sich konzernweit um rund 2% auf etwa 69 Mio CHF, im Kerngeschäft verringerte er sich um knapp 3% auf rund 67 Mio CHF. Mit einer Marge von 15,2% im Kerngeschäft wurde die Guidance von 14% bis 16% gut getroffen. Beim Reingewinn zeichnet sich laut Ascom ein fast 6% höherer Wert von 39 Mio CHF ab, angepeilt wurde ein Wert auf Vorjahresniveau.
Für das laufende Jahr ist das Unternehmen pessimistischer als bislang. Die Guidance sieht für das Kerngeschäft neu ein organisches Umsatzwachstum von 3% bis 7% (bislang 5-10%) sowie eine EBITDA-Marge von 13% bis 16% vor (bislang 16-17%). Grund für die Reduktion seien zusätzliche Investitionen, die im Rahmen eines Wachstumsprogramms anfallen, heisst es dazu vom Management. In den Jahren 2016 und 2017 sollen dann höhere Kennzahlen (Umsatzplus von 5-10%; EBITDA-Marge von 14-18%) erwirtschaftet werden.
Zusatzinvestitionen von 10 Mio CHF
Das Wachstumsprogramm sieht für das laufende Jahr zusätzliche Investitionen von 10 Mio CHF vor, wie es weiter heisst. Damit solle in erster Linie die Sparte Wireless Solutions, die schwergewichtig im Gesundheitsmarkt tätig ist, gestärkt werden. Es sei geplant, 100 Stellen zu schaffen.
«Wir sind überzeugt, dass der Healthcare-Bereich für Ascom die beste Möglichkeit bietet, das Wachstum auf nachhaltige Weise zu beschleunigen», lässt sich CEO Fritz Mumenthaler in der Mitteilung zitieren. «Unsere Ambition besteht darin, in jedem erstklassigen Krankenhaus der Welt präsent zu sein.» Grosse Hoffnungen setzt er dabei auf das Gerät Myco, einem spezialisierten Smartphone für das Pflegepersonal.
SNB macht wenig Sorgen
Ascom äussert sich in der Mitteilung auch zu den Folgen des SNB-Entscheids, den Mindestkurs aufzuheben. Die Kostenbasis in der der Schweiz sei mit nur noch rund 100 Angestellten relativ gering, heisst es dazu. Deshalb würden «keine wesentlichen Folgen» aus der Umrechnung der lokalen Währungen in Schweizer Franken auf das Umsatzwachstum und die Ertragsmargen erwartet. Wegen der Umrechnungseffekte sei jedoch beim ausgewiesenen Umsatz, dem EBITDA, Cashflow und der Bilanz ein Effekt von 10% bis 15% zu erwarten. (awp/mc/upd/ps)