Baar – Der Technologiekonzern Ascom hat im letzten Jahr den Umsatz und die EBITDA-Marge im Rahmen der eigenen Prognosen gesteigert. Die erzielten Resultate liegen allerdings am unteren Ende der Ziel-Bandbreite. Für Analysten sprechen daher von einer leisen Enttäuschung, und an der Börse geben die Ascom-Aktien etwas nach.
Ascom hat sich im Jahresverlauf 2017 gesteigert. Insgesamt resultierte im weitergeführten Geschäft ein Umsatzwachstum von 3% auf 309 Mio CHF, wie der Konzern am Mittwochabend auf Basis vorläufiger und ungeprüfter Ergebnisse vermeldete. Das Plus in Lokalwährungen habe 2,2% betragen. Im zweiten Halbjahr wurde dabei der klar grössere Anteil der Einnahmen verbucht. Die Verkäufe kamen in diesem Zeitraum konkret bei 166 Mio zu liegen (VJ 154,4 Mio).
Zufrieden zeigte sich das Management mit dem Bestellungseingang. Dank eines starken zweiten Halbjahres stieg der Auftragseingang auf rund 325 Mio CHF, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 7,2% entspricht (LW +6,4%). Der Auftragseingang im zweiten Halbjahr 2017 betrug rund 167 Mio (H2 2016: 145,0 Mio).
Das Unternehmen erwartet zudem für das Geschäftsjahr 2017 eine EBITDA-Marge von rund 14%. Dies nach 9,7% im ersten Halbjahr und 4,8% in 2016. Die detaillierte Jahresrechnung will das Unternehmen am 1. März veröffentlichen.
Ambitionierte Ziele
Ascom hatte für 2017 ein Umsatzwachstum von 3% bis 6% sowie eine EBITDA-Marge von 14% bis 15% in Aussicht gestellt. Die ausgewiesenen Werte liegen damit am unteren Rand dieser Ziele. CEO Holger Cordes hatte die Vorgaben allerdings stets als ambitioniert bezeichnet.
Ausserdem gab Ascom am Donnerstag bekannt, dass in den Niederlanden Ende 2017 ein Grossauftrag an Land gezogen worden sei. Der Technologiekonzern darf demnach einer der grössten Universitäten des Landes Brandmelder liefern. Ausserdem umfasse der Auftrag Service- und Wartungsleistungen sowie Zertifizierungen während der nächsten zehn Jahre, hiess es weiter. Das Volumen wurde auf 5 Mio EUR beziffert.
«Aktueller Kurs nimmt viel vorweg»
Für Analysten sind die Eckwerte 2017 etwas enttäuschend ausgefallen. «Unsere und die Markterwartungen wurden nicht ganz erreicht», lautet das Fazit der ZKB. Einzig der Auftragseingang sei ein «Lichtblick» gewesen.
Bei Vontobel werden zwar die Fortschritte im zweiten Semester dank neu lancierter Produkte gewürdigt. Es sei jedoch mehr erwartet worden. «In unseren Augen stellt dies insgesamt nicht die starke Wachstumsbeschleunigung dar, die wir uns erhofft haben», schreibt der zuständige Experte. Die Transformation der Gesellschaft erfordere Zeit. Er nimmt daher seine ‹Hold›-Einstufung und das Kursziel von 20 CHF in Revision. «Nur M&A-Spekulationen rechtfertigen den aktuellen Kurs», meint der Analyst.
An der Börse gaben die Ascom-Papiere zum Handelsstart relativ klar nach, inzwischen (9.50 Uhr) notieren sie aber nur noch mit 0,8% im Minus bei 25,10 CHF. Der Kurs hatte sich im letzten Herbst stark erholt. Ende September hatte er noch unter 20 CHF notiert und war dann auf gegen 26 CHF gestiegen. (awp/mc/upd/pg)