Zürich – Nach dem trüben Winter mit Schneemangel ist bei der Parahotellerie Schweiz eine Aufhellung im Sommer in Sicht. Die meisten Mitglieder der Gesellschaft melden steigende Buchungszahlen. Die Schweizer Jugendherbergen rechnen für den Sommer mit einem Anstieg der Übernachtungszahlen von fast 6 Prozent, wie deren Präsident Fredi Gmür am Mittwoch vor den Medien in Zürich sagte.
Damit habe man sich weiter vom Tiefpunkt des Jahres 2015 erholt, als der Frankenschock nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 CHF durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) der gesamten Branche einen schweren Schlag versetzte.
Mangel an Auslandsgästen
In der Folge blieben Gäste aus dem Ausland weg. 2016 schlugen zudem die Terroranschläge in mehreren europäischen Metropolen wie Paris oder Brüssel aufs Geschäft. Vor allem Asiaten mieden Reisen auf den «Alten Kontinent». Dies betraf auch die Schweiz, obwohl sie als sicheres Land gilt. Nun zeigt sich wieder eine Erholung. Die Buchungszahlen lägen derzeit um rund 12% über dem Sommer 2015, sagte Gmür am Rande der Konferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda.
Umsatz auf Vorjahresniveau
Beim Umsatz gibt es indes keine Fortschritte. Insgesamt gehe man von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus. Grund seien Preisreduktionen für Familien und die Schliessungen der Jugendherbergen in Bern und Freiburg, sagte Gmür der sda. Während der Grossbetrieb in Bern umgebaut wird, ist für die Jugendherberge in Freiburg kein Ersatz in Sicht. Auf der anderen Seite werde Mitte Juni in Crans-Montana VS eine neue Jugendherberge eröffnet.
Mehr Reservierungen
Beim Ferienhausvermieter Interhome, der zum Reiseveranstalter Hotelplan gehört, lägen die Reservierungen um über 9% im Plus. Der Umsatz sei um gut 4% gestiegen, erklärte Interhome Schweiz-Chef Roger Müller in einem Communiqué. Vor allem die Gäste aus Deutschland, den Niederlanden und Grossbritannien wiesen markante Steigerungen aus. Auch bei Bed and Breakfast Switzerland sei die Talsohle bei den Gästen aus Deutschland und den Niederlanden erreicht, hiess es. Der grösste Schweizer Campingplatz-Betreiber TCS rechnet mit einem erfolgreichen Sommer. Grund seien neue Buchungskanäle und weitere Mietunterkünfte. Gerade die Onlinereservierungen seien markant gestiegen, ohne dass der TCS genaue Zahlen nannte. Dagegen ist bei der Reka der Ausblick auf den Sommer eingetrübt. Die Belegungstage seien um 3% gesunken. Allerdings erwartet Reka-Direktor Roger Seifritz noch eine Verbesserung des Geschäfts. Zur Gesellschaft Parahotellerie Schweiz zählen die Reka, Interhome, TCS Camping, die Schweizer Jugendherbergen sowie Bed and Breakfast Switzerland. Diese machen rund ein Fünftel der etwa 15 Millionen Übernachtungen der gesamten Parahotellerie der Schweiz aus, wie Gmür sagte, der auch Präsident der Gesellschaft Parahotellerie Schweiz ist. (awp/mc/cs)