SRF kippt «Eco» und «sportaktuell» aus dem Programm

Nach 13 Jahren zieht SRF bei "Eco" den Stecker: Reto Lipp. (Bild: SRF)

Zürich – Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF kippt mehrere langjährige Sendungen aus dem Programm, darunter die Wirtschaftssendung «Eco» und die tägliche Sportsendung «sportaktuell». Dafür sollen digitale Angebote gestärkt werden. Nicht für alle Mitarbeitenden gibt es dort jedoch Platz.

SRF-Direktorin Nathalie Wappler informierte die Mitarbeitenden am Donnerstag in einem Live-Stream über den Inhalt des Reorganisations-Programms «SRF 2024».

Ab 2021 streicht SRF gemäss Mitteilung «Viva Volksmusik», «Einstein Spezial» und die Übertragung externer Veranstaltungen wie etwa «Art on Ice». Die tägliche Sportsendung «sportaktuell», die wegen der Corona-Pandemie aktuell ohnehin nicht läuft, wird nicht mehr zurückkehren. Ausbauen will SRF hingegen die Fussball-Berichterstattung über die Super League und die National League.

Reduziert wird auch das Angebot an Jazz- und Klassik-Musikproduktionen sowie von Sendeplätzen für Literatur- und Religions-Themen. Sparen will SRF auch beim Einkauf von internationalen Filmen und Serien sowie Dokumentationen. Das SRF wolle sich künftig auf europäische Produktionen fokussieren, um sich stärker von privaten Anbietern zu unterscheiden.

Musikkanäle auf Youtube
Ziel ist es grundsätzlich, die SRF-Angebote zu digitalisieren. Neue Sendungen und Kanäle finden vorwiegend im Internet statt: Auf Youtube und Instagram sind etwa neue Musikkanäle geplant, dazu soll auch eine Wissensplattform kommen. Das Philosophie-Angebot wird mit Youtube-Angeboten erweitert.

Diese «digitale Transformation», wie es das SRF ausdrückt, geht nicht spurlos an den bisherigen Mitarbeitenden vorbei: Nicht alle bringen ausreichend Digital-Wissen mit.

«Wir müssen jetzt schauen, wo Umschulungen von bestehenden Mitarbeitenden möglich sind – und wo wir Mitarbeitende von extern rekrutieren müssen.» SRF werde dabei um Entlassungen nicht herumkommen, wird Wappler zitiert. Wie viele Mitarbeitende genau gehen müssen, ist noch nicht klar.

Millionen-Sparprogramm
Die «digitale Transformation» wird gleichzeitig mit einem grossen Sparprogramm abgewickelt. Bereits 2018 lancierte die SRG nach der Ablehnung der No-Billag-Initiative ein umfangreiches Spar- und Restrukturierungsprogramm in der Höhe von insgesamt 100 Millionen Franken. Diesem sollen bis 2022 rund 200 Stellen zum Opfer fallen.

Bereits zu einem früheren Zeitpunkt gestrichen wurden deshalb unter anderem «Schawinski» und «Sternstunde Musik». (awp/mc/ps)

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