Das tiefe Umtauschverhältnis des Euro zum Franken lockt zum Einkauf über die Grenze.
Zürich – Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten gaben im Jahr 2012 8,9 Milliarden Franken für Auslandeinkäufe aus – am liebsten für Kleider/Schuhe, Lebensmittel, Körperpflege- und Hygieneprodukte.
Die Einkäufe der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland wurden in jünger Zeit heftig diskutiert. Beflügelt vom erstarkten Franken und der Debatte um die Hochpreisinsel Schweiz, zog es immer mehr Schweizer Konsumenten zum Shoppen in die Nachbarländer. Bisher fehlten aber verlässliche Angaben, wie viel sie dort tatsächlich ausgeben. Immer neue Schätzungen machten die Runde.
Die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IGDHS) mit ihren Mitgliedern Migros, Coop, Manor, Denner, Valora und Charles Vögele wollte Fakten schaffen in dieser Frage und beauftragte deshalb das Marktforschungsinstitut GfK mit einer repräsentativen Online-Umfrage. Für die Studie wurde unterschieden zwischen den gezielten Einkäufen im Ausland und den spontanen Ausgaben während Ferien, Businesstrips etc.
Die Ergebnisse im Detail lassen aufhorchen:
- Ganze 4,5 Milliarden Franken wurden 2012 gezielt für Food und Non Food-Artikel ausserhalb der Schweiz ausgegeben. Zählt man die 600 Millionen Franken dazu, die in ausländische Online-Shops flossen, ergibt das eine Gesamtsumme von 5,1 Milliarden Franken für das bewusste Shoppingerlebnis im grenznahen Ausland. Das sind rund 5 Prozent des gesamten Detailhandelsumsatzes Schweiz.
- 8,9 Milliarden Franken Auslandeinkäufe ergeben sich, wenn man zusätzlich die spontanen Ausgaben während Ferien- und Geschäftsreisen in der Höhe von 3,8 Milliarden Franken dazurechnet.
- Den Löwenanteil ihres Shoppingbudgets, nämlich 2,6 Milliarden Franken oder 31 Prozent, gaben die Schweizer für Bekleidung und Schuhe aus, gefolgt von Lebensmitteln (1,95 Milliarden) und Near Food-Artikeln wie Körperpflege- und Hygieneprodukte sowie Tiernahrung (1,05 Milliarden) und Wohnungseinrichtungsartikeln (660 Millionen).
- Am häufigsten entfliehen die Tessinerinnen und Tessiner der Hochpreisinsel Schweiz – 41 Prozent von ihnen kaufen während eines Monats in Italien oder anderen Ländern ein – 31 Prozent in den übrigen Grenzregionen. Und dies nicht nur wegen der tieferen Preise, sondern auch wegen der attraktiveren Ladenöffnungszeiten und der grösseren Produkteauswahl im Ausland.
(GfK/ots/mc/ps)
Die Präsentation mit detaillierten Zahlen ist abrufbar unter:
Über GfK Switzerland AG
GfK Switzerland AG (Hergiswil/NW) ist laut Branchenstatistik des vsms das grösste Marktforschungsinstitut der Schweiz und bietet Marktforschungsdienstleistungen in allen Bereichen. GfK Switzerland gehört seit 1999 zur international tätigen GfK-Gruppe mit Hauptsitz in Nürnberg. Mit Unternehmen in über 100 Ländern gehört die GfK zu den grössten Marktforschungsinstituten der Welt.